Oft stehen sie unbeachtet auf der Wiese – mit Ingrid Herr lernten die Teilnehmer des Blütenrundgangs "Kräuter am Wegesrand" kennen. Foto: beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Expertin gibt Tipps zu "Sonnenwirbel" und Wiesenstorchschnabel

"Wildkräutersammeln dient Körper, Geist und Seele", sagt Ingrid Herr aus Bisingen. Diese hatte der Obst- und Gartenbauverein für seinen Blütenrundgang am Sonntagnachmittag eingeladen.

Rangendingen. Fast 90 Teilnehmer begrüßte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Rangendingen, Manfred Beiter, bei strahlendem Sonnenschein unter den Kastanien zum Blütenrundgang. Über Wiesenwege führte die kleine Wanderung zu den Kreuzweg-Stationen, wo unter der Lindenallee fleißige Helfer bereits gekühlte Getränke und gebratene Rote für die Kräuterwanderer bereithielten.

Besonders freute es Beiter, dass auch einige Kinder unter den Teilnehmern waren und lud sie am Ziel des Rundgangs spontan zu einem Freigetränk ein. In einer Feuerschale durften sie Stockbrot grillen.

Zuvor hatten die Obstbauern ausnahmsweise einmal ihre Blicke nicht hinauf in die Wipfel der Obstbäume gerichtet, sondern Wiesen und Wegränder nach blühenden Blumen abgesucht. Entlang des Spazierweges über die in Blüte stehenden Wiesen erfuhren sie Interessantes über den Großen Ampfer, den Storchschnabel, auch den Weißdorn, das Schöllkraut, die Schafgarbe und die Zaunwicke. Umweltberaterin und Heilpraktikerin Ingrid Herr erläuterte anhand verschiedener Wildkräuter deren Wirkstoffe und gab nützliche Tipps für deren Verwendung in der Gesundheitsapotheke.

So konnten sich die Teilnehmer selbst vom süßen Geschmack der Zaunwickeblüten überzeugen. Die Frauen nahmen den Tipp mit nach Hause, in Weißdornblüten zu baden, und einige ganz Mutige rollten nach Anleitung von Ingrid Herr frische Brennnesselblätter und verzehrten sie an Ort und Stelle.

Löwenzahn als Salatspezialität ist für viele neu

Den Löwenzahn, in Rangendingen "Sonnenwirbel" genannt, kannten die meisten der Teilnehmer zwar als Hasenfutter, dass dessen Blätter etwa in Frankreich oder Italien eine Spezialität seien und man daraus auch einen gesunden Salat zubereiten könne, war vielen neu. Überhaupt könne man viele Blüten, wie zum Beispiel die des Wiesenstorchschnabels oder des Gänseblümchens, einfach auch "fürs Auge" über den Salat streuen.

Diese Farbkleckse seien Balsam für die Seele, wie allein schon das Sammeln der Kräuter eine spezielle Art der Muse und Meditation sei und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen könne, stellte Herr fest.