Bei der Besichtigung des Jugendraums gab es für die Besucher ein Glas Sekt. Fotos: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Jugendliche können nach einem Jahr ihre Räumlichkeiten der Öffentlichkeit vorstellen

Um eine Woche haben die Jugendlichen in Höfendorf mit ihrer Wiedereröffnung den Jahrtag seit Beginn der Renovierungsarbeiten verpasst. Gefeiert wurde natürlich trotzdem – mit Kaffee und Kuchen im Bürgerhaus und einem Glas Sekt im Jugendraum.

Rangendingen-Höfendorf. Wie man Gäste bewirtet, da gehören die Jugendlichen des Jugendraums fast schon zu den Profis. Bevor es zur Besichtigung ihres hergerichteten Raums in die Katakomben des Rathauses ging, gab es für die Gäste im Bürgerhaus erst einmal Kaffee und Kuchen. "Wir haben gedacht, jetzt pack’ mer das mal an", erzählte Luca Beiter bei seiner Vorstellung der durchgeführten Sanierungsarbeiten.

Am 12. Mai vor einem Jahr sei das gewesen, so Beiter. Sie wollten erst mal nur das Riesenproblem mit der feuchten Außenwand und den Schimmelflecken richten. Doch dann wurde aus der Aktion eine komplette Renovierung des ehemaligen Kohlenkellers im Rathaus, das die Jugendlichen seit vielen Jahren als Jugendraum nutzen. Und der kann sich sehen lassen. Der Raum strahlt in neuem Glanz und ist mit einigen netten Besonderheiten lässig und cool eingerichtet.

Ganz praktisch war natürlich, dass die Jugendlichen bei ihrer Arbeit die Gemeinde mit ins Boot holen konnten. Die bezahlte das gesamte Material und auch die fachmännische Betreuung sowie das Verputzen der maroden Wand mit einem Feuchtigkeitsputz. "Da haben wir jetzt dann erst mal ne Weile Ruhe", stellte Luca Beiter erleichtert fest. Denn immer wieder hatte die Wand Probleme bereitet. Auch eine Beamer-Leinwand aus verputztem Rigips stellte der Gipser her. "Da schauen wir ab und zu fern oder auch mal einen Film", erzählten die Jugendlichen.

Doch trotz der Profi-Unterstützung blieb für sie viel zu tun. Ausräumen, Putz abklopfen, die Theke schreinern, Lampen und die neue Spüle einbauen und natürlich am Ende alles noch streichen. Auch ein neues Sofa bastelten sich die Jugendlichen selbst zusammen – wie die Theke aus gebrauchten Paletten. Stolz sind sie auf die Saloon-Türen, durch die sie seit dem letzten Wochenende den Thekenbereich betreten. 30 offizielle Arbeitseinsätze hätten sie hingelegt, erzählte Beiter, und dazwischen noch viele kleinere Kurzeinsätze.

Gelebte Jugendarbeit im Jugendraum

J ugendarbeit müsse man sich in Höfendorf nicht teuer einkaufen. "Die wird gelebt im Jugendraum", stellte Ortsvorsteher Gerd Beiter bei der Einweihungsfeier mit berechtigtem Stolz fest. Es sei eine "Super-Sache", wie sich der Jugendraum im Ort engagiere, lobte er die rund 30 Jugendlichen um deren Leiterteam Marvin Grupp, Jannik Eger, Luca Beiter, Maximilian Saile und Naomie Ströbele. Das Beachvolleyball-Turnier, die Maibaum-Hockete und das traditionelle Nikolausfeuer sind nicht wegzudenkende Termine in Höfendorf. Und tatsächlich: Die Jungs und Mädels sind in Höfendorf absolut anerkannt und der Jugendraum mittlerweile sogar Mitglied der Vereinsgemeinschaft im Ort. Diese Anerkennung wurde ihnen am Sonntag mit einem durchaus guten Besuch bestätigt. Da freuten sich auch die Jugendlichen. "Wir sind rundum zufrieden."

Für die Gemeinde sei es in diesem Fall eine "Selbstverständlichkeit" gewesen, die Jugendlichen bei ihrem engagierten Projekt zu unterstützen, so der Ortsvorsteher. "Vielen Dank für euer Engagement und wir hoffen alle, dass ihr noch ganz lange so weitermacht." Der Dank der Jugendlichen galt der Schreinerei Schmid, Stuckateur Reiner Lohmüller, der Firma ASW, der Gemeinde Rangendingen und Hausmeister Roland Eger.