Die Narrenzunft Jägi aus Rangendingen ehrte in der Hauptversammlung langjährige Mitglieder. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Viele Ausfälle im Jahresprogramm wegen Corona zu beklagen / 2021 soll es einen Nachtumzug geben

Von Roland Beiter

Was die kommende Saison bringen wird, das weiß letztlich noch niemand. Die Narrenzunft Jägi hofft auf eine schöne Fasnet 2021 – und hofft, dass dem nichts im Wege steht. Am Freitag hatten die Jägis Hauptversammlung.

Rangendingen. Normalerweise feiert die Narrenzunft in der Festhalle rauschende Fasnetbälle oder auch die Weihnachtsfeier. Am Freitag hatten sie ihre Hauptversammlung dorthin verlegt – wegen Corona und den damit verbundenen Hygiene- und Abstandsregeln. Doch nicht allein das war anders in diesem Jahr. Die Pandemie hat auch den Narren den Terminkalender ganz schön durcheinandergewirbelt. Die Liste der Absagen war lang, die Zunftmeister Hansi Schilling verlas.

Die Fasnet hatten die Jägen noch ganz entspannt und auch ziemlich erfolgreich durchziehen können. Der erste Tiermaskenumzug zum 20. Jubiläum der Bärengruppe war genauso ein Erfolg wie der Gardeshowtanz zum 25-jährigen Bestehen der Tanzmariechen. Doch damit war das Jahresprogramm 2020 auch schon abgehakt. Hauptversammlung, Männerballettabend, Dorfhockete, Maibaumstellen, der Hüttenaufenthalt für die kleinen Narren – im vergangenen Jahr noch alles recht erfolgreich durchgeführt, fällt all dies dieses Jahr der Pandemie zum Opfer, wie Schilling aufzählte.

Die Fasnet 2021 allerdings planen die Jägen bis jetzt noch sehr zuversichtlich und wie gewohnt, war dem Bericht von Schriftführerin Silvia Ritschel zu entnehmen. Geplant sind neben den obligatorischen Terminen der Jägen am 6. Februar ein Nachtumzug mit bisher 44 Gruppen und der traditionelle Fasnetdienstagsumzug am 16. Februar.

Doch wie fragil die kommende Saison derzeit noch ist, lässt sich an einer anderen Zahl ablesen. Drei Zünfte, bei denen sich die Jägis für die Fasnet angemeldet hatten, haben mittlerweile ihre Termine ersatzlos abgesagt – wegen der Unklarheiten, die wegen der Corona-Pandemie lauern.

Ungemach gab es über die Fasnet bei der Jägi-Tanzgarde. Die Gruppe drohte auseinanderzubrechen und nur eine rigorose Umgestaltung konnte die Situation retten, wie Schilling erklärte. Die Trainerinnen Claudia Dietrich und Stephanie Hipp sowie Leiterin Eugenie Beiter scheiden aus der Gruppe aus. Eugenie Beiter hatte die Gruppe 25 Jahre als Betreuerin geführt und war so lange auch Beisitzerin im Verein. Sie organisierte jedes zweite Jahr den Showtanzwettbewerb und kümmerte sich aufopferungsvoll um ihre 60 Schützlinge, wofür ihr Schilling "unseren größten Respekt" zollte. Mit Sina Haug wählte die Versammlung danach eine neue und junge Vertreterin für die Gardemädchen in den Ausschuss.

Bürgermeister Johann Widmaier würdigte die Arbeit der Narrenzunft als Aktivposten in Rangendingen. Er schlug die Entlastung vor, die einstimmig erteilt wurde.

Statistik

Die Narrenzunft Jägi hat derzeit 580 Mitglieder, was einen leichten Anstieg bedeutet. 30 gehören den Jägen an, 58 tanzen in der Tanzgarde, 13 sind in der Bären- und 225 in der Hexengruppe. Daneben gibt es die Einzelfiguren des Hauburgweible und des Büttel sowie fünf Mitglieder im Jägenrat. Ehrenmitglieder gibt es vier und passive Mitglieder 170.

Wahlen

Bei den Wahlen gab es außerdem bei den Ämtern der Vertreterin für die Tanzgarde und beim stellvertretenden Gerätewart keine Veränderungen. Bestätigt wurden: Stellvertretender Zunftmeister Jürgen Dieringer, Kassier Lars Schledzewski, Schriftführerin Silvia Ritschel, Wirtschaftsleiter Markus Dehner, Hexenmeister Ralf Dietrich, Jägen-Vertreter Harald Fischer und Häswartin Claudia Dietrich. Für Eugenie Beiter wurde Sina Haug Vertreterin der Tanzgarde und für Franz-Georg Wild wurde Sascha Müller Gerätewart.

Ehrungen

Für zehn Jahre passive Mitgliedschaft wurden geehrt: Karin Dettinger, Frank Ehrlichmann, Steffi Ehrlichmann, Anika Heck und Melanie Schilling. Zwanzig Jahre sind Meike Dieringer, Johannes Eger, Silvia Haug-Eger, Petra Huber, Ronny Jacob und Bärbel Wutzke dabei. Zehn Jahre aktiv gehören Simone Dettinger, Ricarda Dieringer, Alexander Heinzelmann, Daniel Thoma und Alina-Lea Vokovic den Jägen an. Für 20 Jahre aktiv wurden Lisa Beuter, Markus Dehner, Jürgen Dieringer, Marc Haug, Stefan Huck, Mathias Klaffschenkel, Stefanie Murr, Claudia Nill, Heiko Siebenrock und Silvia Wägele geehrt.

Jedes Jahr an der Hauptversammlung der Jägis vergeben Zunftmeister Hansi Schilling (rechts) und dessen Stellvertreter Jürgen Dieringer (links) den Jahresorden der "Föderation Europäischer Narren". Dieses Mal erhielten ihn Andrea Klaffschenkel und Hans-Jürgen Strobel. Beide sind Gründungsmitglieder der Narrenzunft. Klaffschenkel war zudem stellvertretende Vorsitzende und ist im Wirtschaftsteam tätig. Sie schlüpfte aus dem Häs der Jägen in die Einzelfigur des Dorfbüttel und wechselte dann zum Jägenrat. Strobel war Kassier und gründete die Bärengruppe, die er aufbaute und organisierte. Er war Bauhelfer beim Umbau der Zunftscheune und ist Verwalter der GbR des Vereins.