Peter Hauk, Minister für Ernährung und Landwirtschaft, hat an die Vorsitzenden des OGV Rangendingen, Manfred Beiter und Herbert Beiter, die Urkunde und den Scheck für den Streuobstpreis 2019 überreicht. Foto: Ministerium Foto: Schwarzwälder Bote

Ökologie: Rangendinger Obstbauverein wird von Minister Peter Hauk mit dem Streuobstpreis 2019 ausgezeichnet

Die langjährige ökologische Ausrichtung des Obst- und Gartenbauvereins Rangendingen wurde nun von höchster Stelle gewürdigt. Die Rangendinger wurden dafür von Landesminister Peter Hauk mit dem Streuobstpreis 2019 ausgezeichnet.

Rangendingen/Mössingen. D ie Rangendinger sind damit einer von vier Preisträgern des vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2019 ausgelobten Preises. Der Streuobstpreis ist mit 1000 Euro dotiert. Das Thema lautete "Artenreiches Grünland – Die Farben unserer Streuobstwiesen". Die Preisverleihung durch Landwirtschaftsminister Peter Hauk fand in Mössingen statt.

"Wir zeichnen vorbildliche Streuobst-Projekte aus, in denen die Streuobstwiesen mit besonderem Augenmerk auf die Biodiversität bewirtschaftet werden. Die ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger zeigen beispielhaft, wie man Streuobstwiesen zu artenreichen und wertvollen Lebensräumen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten macht. Ihre Motivation und ihr Einsatz verdienen unsere höchste Anerkennung", betonte Peter Hauk, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, bei der Preisverleihung in Mössingen, wo er dem Vorsitzenden des OGV Rangendingen, Manfred Beiter, und dessen Stellvertreter Herbert Beiter das Preisgeld überreichte.

Bereits seit den 1980er Jahren bewirtschaften die Rangendinger Obstbauern ihre vereinseigene Streuobstanlage im "Krummbrückle" und achten dabei nicht allein auf einen guten Obstertrag, sondern kümmern sich auch vorbildlich um die rund einen Hektar große Streuobstwiese.

Diese hat sich bedingt durch eine situationsbezogene Staffelung der Mahd zu einer sehr artenreichen Wiese entwickelt. Der Baumbestand ist altersdifferenziert mit vielen Sorten. Insgesamt kommen in der Wiese etwa 50 verschiedene Pflanzenarten und auch viele Schmetterlinge vor. Besonders hervorzuheben sind die Vorkommen von Kleinem Knabenkraut, sowie seltene Arten, wie Karthäuser Nelke oder Habichtskraut.

Darüber hinaus organisiert der Verein weitere biodiversitätsfördernde Maßnahmen wie zum Beispiel Totholzerhalt, die Anlage von Reisighaufen, einer Trockenmauer oder einem Bienenhotel. Auch die Zusammenarbeit mit einem Imker und Jugendaktionen seien würdigend hervorzuheben, heißt es in der Begründung der Fachjury. Auch dass das bei Jugendaktionen gesammelte Obst teilweise zu Saft für eine Schulmensa zur Verfügung gestellt wird und dass der Verein damit den Bezug von jungen Menschen zum Streuobst fördert, wurde lobend hervorgehoben.

Insgesamt waren im Ministerium 40 Bewerbungen von Privatpersonen, Kindergärten, Vereinen und Kommunen aus ganz Baden-Württemberg für den Wettbewerb eingegangen. Eine Fachjury bewertete unter anderem die Konzepte zur Pflege und Nutzung des Unterwuchses sowie der Verwertung des Obstes, Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt und die aussagekräftige Darstellung durch Fotos.

Die weiteren Preisträger des Streuobstpreises 2019 sind die Regionalgruppe Tübingen des Netzwerks Blühende Landschaft (Landkreis Tübingen), die Familie Geigle (Landkreis Reutlingen) sowie die Initiative Feines von Reutlinger Streuobstwiesen (Landkreis Reutlingen).