Das Sonderprogramm "Quartier 2020" könnte es ermöglichen, dass in Bietenhausen in der Busstraße bald Produkte für die Nahversorgung eingekauft werden können. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Demenzgruppe, Gemeindeschwester und Dorfladen stoßen auf breite Zustimmung

Der Weg für die Bewerbung Rangendingens für das Landesprogramm "Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten" ist frei. Gestern gab nach der Vorstellung der vier Einzelprojekte auch der Gemeinderat grünes Licht.

Rangendingen. Bereits vor einer Woche hatte der Schul-, Kultur- und Sozialausschuss des Kreistags der gemeinsamen Antragstellung von Landkreis und Gemeinde zugestimmt. Mit der damit erzielten Kooperation könnte für Rangendingen im Falle eines sogar der doppelte Zuschuss dann in Höhe von 60 000 Euro für die vier Quartiersprojekte herausspringen.

Der Gesamtfinanzrahmen beträgt 75 743 Euro. Im Zollernalbkreis könnte die Bewerbung der Starzelgemeinde als Pilotprojekt sogar "Impulsgeber" für andere Kommunen sein. Am Montag stellte Bürgermeister Johann Widmaier die vier Einzelprojekt dem Gemeinderat vor. Sämtliche Projekte seien aus einer Bürgerbeteiligung heraus entstanden, wie Widmaier betonte.

  Einrichtung Demenzgruppe: Der Wunsch zu einer Demenzgruppe sei aus der Bevölkerung heraus an ihn herangetragen worden, wie Widmaier mitteilte. Zwar würde im Rahmen des Mehrgenerationenhauses bereits eine Seniorengruppe mit einem ähnlichen Betreuungsbild bestehen. Da diese jedoch nachmittags stattfinde, könnten viele Demenzkranke aufgrund ihres fortgeschrittenen Krankheitsbildes daran kaum teilnehmen, da sie nachmittags bereits zu geschwächt seien. Die neue Gruppe würde sich einmal wöchentlich vormittags treffen und in Zusammenarbeit mit der Caritas Zollern und der KbF im Seniorenwohnheim angeboten werden.

  Einrichtung einer Gemeinde-, Schul- und Kindertagesstätten-Schwester: Zur weiteren Unterstützung des örtlichen Seniorennetzwerks "Gegenseitig helfen" möchte die Gemeinde eine 50-Prozentstelle für eine "Gemeindeschwester" schaffen. Mit dieser Stelle soll im Bereich von niederschwelligen pflegerischen Arbeiten das Seniorennetzwerk ergänzt werden, da diese spezifischen Dienste von den ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht zu leisten sind. Auch die privaten Pflegedienste seien voll ausgelastet und hätten somit keine entsprechenden Kapazitäten frei. Einen Teil ihrer Arbeit soll die Gemeindeschwester als Schul- und Kindertagesstätten-Krankenschwester leisten, weswegen deren Büro und Station auch in der Schule angesiedelt werden soll.

  Dorfladen "Unser Lädle" in Bietenhausen: Mit der größte Wunsch der Teilgemeinden aus dem Leaderprojekt war eine bessere Nahversorgung des alltäglichen Gebrauchs in Bietenhausen und Höfendorf. Das Diasporahaus Bietenhausen möchte in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Busstraße in Bietenhausen einen solchen Dorfladen einrichten und betreuen. Betrieben werden soll "Unser Lädle" von Schülern der Jugendhilfeeinrichtung und soll neben der Einkaufsmöglichkeit auch einen Bestell- und Lieferdienst sowie ein Café als Kontaktbörse bieten. Zwar sei mit einem kleinen jährlichen Abmangel zu rechnen, wie Bürgermeister Johann Widmaier betonte. Doch der Dorfladen sei ein "tolles Projekt für die Schüler und für die Infrastruktur für Bietenhausen", stellte er fest. "Und ganz toll wäre es, wenn wir den Laden irgendwann auch noch in Höfendorf anbieten könnten."