An der Tennisanlage und rund um den Sportplatz des SVR waren die Helfer mit Unterstützung der Feuerwehr im Einsatz. Feuerwehrkommandant Christian Hermann leitete den Hochwassereinsatz. Noch nicht einmal ganz ausgepackt, mussten die Sportgeräte des Seniorenparks bereits dem ersten Hochwasser widerstehen. Foto: Beiter

Rangendinger Dämme bewähren sich / Sportgelände trägt massive Flutschäden davon

Rangendingen - Es hätte schlimmer kommen können, aber trotzdem hat das Hochwasser in Rangendingen enorme Schäden angerichtet. Besonders im Auchtert schlug die Flut mit voller Wucht zu.

 

Gegen 19.45 Uhr hatte der Starzelpegel in Rangendingen mit 2,15 Metern seinen höchsten Stand erreicht, 17 Zentimeter mehr an als beim "Jahrhunderthochwasser" vor fünf Jahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Feuerwehr mit Bauhof, Anwohnern und weiteren Hilfsorganisationen bereits seit Stunden gegen die Wassermassen angekämpft. 6000 Sandsäcke wurden verbaut.

"Wir sind noch einmal glimpflich davongekommen", so Bürgermeister Johann Widmaier. Der nach dem Hochwasser 2008 angelegte Damm an der Starzel im Bereich des Wohngebietes Weiden hatte bis auf einen kleinen Teil gehalten. Zwar liefen Keller voll, doch die Schäden hätten sich in Anbetracht des Pegelstands in Grenzen gehalten, so Feuerwehrkommandant Christian Hermann.

Auch in der Ortsmitte und im Mühlweg war Grund- und Kanalwasser in die Keller gedrückt worden. Dort halfen Feuerwehren aus Rosenfeld, Erlaheim, Bitz und Nusplingen mit Pumpen aus. Eine besonders gefährdete Stelle war in der Königsberger Straße. Dort errichtete die Feuerwehr mit Hilfe zahlreicher Anwohner eine zusätzliche Sandsack-Barriere, um bei einem Überlaufen der Starzel das Wasser vom Wohngebiet fernhalten zu können.

Seine Bewährungsprobe bestand der mobile Schlachwall, den die Feuerwehr zum Schutz des Sägewerks und der Mühle aufgebaut hatte. "Er hat gehalten, auch wenn das Wasser fast darüber geschwappt wäre", berichtete der Kommandant. Zwar lief Wasser in das Sägespänelager, aber das war Oberflächenwasser, dass wie ein Sturzbach die Hänge herunterlief.

Hart getroffen hat die Flut die Sportanlagen. Die Tennisanlage samt Tennisheim stand 40 Zentimeter unter Wasser. Der Vorsitzende Jochen Beuter wirkte verzweifelt. Die Plätze sind dick mit Schlamm bedeckt. "Die Schäden sind mindestens so hoch wie 2008", schätzt er. Wie es weitergehen soll, weiß er nicht.

Auch beim SVR waren Helferkolonnen im Einsatz und rechten den angeschwemmten Schotter vom Rasen. Der Keller des Sportheims war geflutet. Hier entstand hoher Schaden.

Beruhigend für den Ort ist, dass sich die beiden Rückhaltebecken "Im Tal" und "Hühnerbächle" bewährt haben. Die Durchflüsse dort seien so reguliert worden, dass größere Schäden in der Ortsmitte vermieden wurden, so das Landratsamt. Auch dort waren aber beide Pegel so stark angestiegen wie noch nie.

Nur geringe Schäden durch Oberflächenwasser sind am Rangendinger Klärwerk zu verzeichnen. "Die Anlage läuft", sagte Bürgermeister Widmaier. Anders sieht es weiter Starzel abwärts aus. Zwar haben auch im Klärwerk des Zweckverbandes Hirrlingen-Starzeltal die nach 2005 getroffenen Hochwassermaßnahmen gegriffen, trotzdem musste die Anlage abgeschaltet werden, so Hirrlingens Kämmerer Roland Merkel. Der Schaden sei hoch, könne jedoch noch nicht genau beziffert werden.

Relativ glimpflich kam auch das Wasserwerk der Starzel-Eyach-Wasserversorgungsgruppe weg. Abgesehen von kleineren Schäden sei die Anlage voll in Betrieb, sagte Widmaier. Im Bereich der Wohnhäuser Hirrlinger Mühlen waren die Keller voll gelaufen. Vorsorglich war dort die Familie Schmid von der Feuerwehr evakuiert worden.