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Obsternte: Bäume haben sich regeneriert

Sie strahlen in hellem Weiß oder sanftem Rosa: Die Obstbäume der Streuobstwiesen tragen in diesem Jahr eine außergewöhnlich schöne Blüte. Dies lässt zumindest zum jetzigen Zeitpunkt auf eine gute Obsternte für den Herbst hoffen.

Rangendingen. Dass die Streuobstwiesen in diesem Frühling eine solch’ tolle Blüte tragen, hänge mit dem Blütenfrost des vergangenen Jahres und dem damit verbundenen sehr schwachen Ertrag zusammen, der bei vielen der Bäume sogar zu einem Totalausfall geführt habe, wie Kreisfachberater Markus Zehnder erklärt.

Die Bäume konnten sich wegen dieses ruhigen Jahres sehr gut regenerieren und ihre gesamte Kraft in die Blütenknospenausbildung stecken. Den Bienenflug bezeichnete der Kreisfachberater zwar als gut, doch das Überangebot an Blüten habe die Bienen vor ein Arbeitsproblem gestellt: Dadurch, dass alle Obstarten sehr eng beieinander in Blüte kamen, seien sie mit der Bestäubung kaum hinterher gekommen.

"Normalerweise zieht sich die Blüte von Birnen, Zwetschgen, Kirschen und den Apfelbäumen deutlich länger hin", so Zehnder. Drei bis vier Tage seien die Bäume früher dran als im Durchschnitt, so seine Beobachtung. Zum Glück habe sich die Befürchtung einer noch viel früheren Blühzeit wegen der kühlen Witterung vor ein paar Tagen nicht bestätigt.

"Meine Gelbmöstler haben hervorragend angesetzt"

Ganz über den Berg seien die zukünftigen Äpfel, Birnen und Kirschen allerdings noch nicht, führt Zehnder weiter aus. "Bis zu drei Minusgraden" – darüber sollte eigentlich bei den jetzt bereits abgeblühten Sorten nichts mehr passieren. Viele Blüten seien befruchtet und bildeten bereits kleine Früchte aus, was zum derzeitigen Zeitpunkt auf einen guten Ertrag schließen lasse.

Das hofft natürlich auch der Vorsitzende des Rangendinger Obstbauvereins, Manfred Beiter, der die Aussagen des Kreisfachberaters zur guten Ernte im Herbst auch für Rangendingen bestätigt. Zwei Jahre blieb die Ernte hier weit unter den Erwartungen zurück, im letzten Jahr hatten manche Obstbauern gar überhaupt keinen Ertrag. "Es wäre schön, wenn es wieder einmal Obst geben würde", meint er. Die Birnen seien bereits alle vorbei. "Meine Gelbmöstler haben hervorragend angesetzt", freut er sich.

Genauso gut sieht es bei den Frühblühern unter den Apfelsorten aus. Und so könnte die kalte Frostnacht von vor einem Jahr mit bis zu sieben Grad minus, die den Bäumen ein ruhiges Jahr verordnete, doch auch noch ihre gute Seite haben.