Zum Abschluss der Ausstellungsreihe des Künstlerstammtischs Rangendingen sind bis Ende Dezember die Zeichnungen von Wolfgang Müller im Rössle zu sehen. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Wolfgang Müller setzt Schlusspunkt der Ausstellungsreihe im "Rössle"

Rangendingen (bei). "Kunst ist Lüge", doch nicht mit Wolfgang Müller. Seine Zeichnungen, die er seit Samstag in der Reihe "Der Künstlerstammtisch im Rössle" ausstellt, sind eine mahnende Botschaft, den Umgang mit der Natur zu ändern.

Die leichten Klaviertöne bei der Vernissage am Samstag von Madita Zettel passten perfekt zu den filigranen Bleistift- und Rötelstrichen des Rangendinger Künstlers, der mit seinen Zeichnungen den Schlusspunkt der Reihe des Künstlerstammtischs im Rössle setzt. Vor knapp einem Jahr hatte Wolfgang Müller selbst mit der Begrüßung zur Gemeinschaftsaktion "Eine ART Jahresausstellung" den Reigen der monatlichen Ausstellungen der Malergruppe gesetzt. In seiner Begrüßung erinnerte Wolfgang Müller auch an die Eröffnung der Jahresausstellung des Stammtischs am Sonntag, 10. Dezember, im Gemeindehaus, die dort bis zum 6. Januar zu sehen sein wird.

Die Kunst sei für Wolfgang Müller, der mit 75 Jahren das älteste Mitglied des Künstlerstammtischs ist, schon in der Jugend ein ständiger Begleiter gewesen, erinnerte Hans-Werner Stahl vom Rottenburger Künstlerhof in seinen einführenden Worten. Doch erst 30 Jahre nach dem Abitur sei sie dann nach dem naturwissenschaftlichen Studium mit einer Ausstellung in Hechingen und der Gründung des Künstlerstammtisch wieder ins Leben des mittlerweile promovierten Doktors der Biologie getreten.

Faszination für die Schönheit der Schöpfung

Lange versteckt hinter den Grundprinzipien der Naturwissenschaften habe sich damit die Faszination für die Schönheit der Schöpfung ihren Weg in einer "eigenen Interpretationsfreiheit" und einem "persönlichen Wahrnehmungserlebnis für ihn und andere" als neues Beschäftigungsfeld für den Künstler herauskristallisiert. Dabei habe sich Müller von der Betrachtung der Schönheit der Natur hin zu einer Betrachtung für die Belange der Natur entwickelt. Dessen Engagement für die Umwelt spielte in dieser Entwicklung eine wesentliche Rolle. Nicht die pure Abbildung der Natur, sondern wie wir mit ihr umzugehen hätten, sei für Müllers Werk immer mehr in den Vordergrund gerückt, hieß es. Die zentrale Botschaft sei, den Umgang mit der Natur zu ändern und sie zu schützen, anstatt sie einer fortlaufenden Zerstörung auszusetzen.

Mit seinen Zeichnungen wolle der Künstler mahnen und aufrütteln und so eine Überwindung aus der ideologischen Verblendung und Isolation in Gang setzen.