So soll das Schwalbenhaus (auf dem Foto das in Margrethausen) aussehen, das in Rangendingen aufgebaut und Platz für 48 Nester bieten soll. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder Bote

NABU-Gruppe Haigerloch-Rangendingen möchte ein Schwalbenhaus aufstellen. Der Wunschstandort befindet sich auf dem ehemaligen Starzelbett

Viele hundert Mehlschwalben sollen in Rangendingen ein neues Zuhause bekommen. Dazu möchte der NABU Haigerloch-Rangendingen in Kooperation mit dem Obstbauverein und dem Heimatverein ein Schwalbenhaus aufstellen.

Rangendingen. Die Mehlschwalbe ist eine "bedrohte Vogelart", die sich im Rückgang befindet, klärte der NABU-Kreisvorsitzende Herbert Fuchs die Teilnehmer des Sondierungsgesprächs für die geplante Naturschutz-Aktion auf. Für diesen Rückgang, so stellte er fest, sei neben einem geringeren Insektenaufkommen als Nahrungsgrundlage für die Vögel als Hauptproblem der Mangel an Nistmöglichkeiten verantwortlich, so Fuchs.

Klebten vor Jahrzehnten noch fast an jedem Haus die von den Schwalben selbst gemauerten Nester, sei dies heute oft nicht mehr erwünscht oder beim neuen Putz an den Wänden schlicht nicht mehr möglich.

Mit dem Schwalbenhaus, das 48 Nester beherbergen soll, möchte die NABU-Gruppe diesem Rückgang an Nistmöglichkeiten entgegenwirken. "Die Idee, auch in Rangendingen ein ›Leuchtturm-Projekt‹ zu starten, hatten wir in der Ortsgruppe schon länger", so Fuchs. Das Schwalbenhaus könnte dafür genau das Richtige sein.

Um eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung für das Vogelhaus-Projekt zu bekommen, kooperiert der NABU bei dessen Umsetzung mit dem Obst- und Gartenbauverein sowie dem Heimatverein und natürlich auch mit der Gemeinde. Für diese saß Bürgermeister Johann Widmaier mit am Tisch, von den Obstbauern waren die Vorsitzenden Manfred und Herbert Beiter und vom Heimatverein Roland Beiter ins Rathaus gekommen. Beide Vereine signalisierten ihre Zustimmung zu dem Projekt.

Der Großteil der Materialien für das Rangendinger Schwalbenhaus sei bereits hergerichtet. "Der NABU-Kreisverband steht in den Startlöchern", sagte Fuchs. Auch ein möglicher Standort sei bereits ausgelotet. Um eine möglichst rasche Belegung der Nester zu bekommen sei es vorteilhaft, wenn sich in der Nähe bereits eine Kolonie Mehlschwalben befände, so Fuchs.

Als Wunschstandort habe der Naturschutzbund deshalb das Gelände des ehemaligen Starzelbetts hinter dem einstigen Betriebsgebäude der Firma Leitz ausgesucht. An diesem langgezogenen Gebäude hätten in früheren Jahren dutzende Schwalbennester am Dachgesims geklebt, habe man herausgefunden. Wo das Schwalbenhaus nun genau aufgestellt werden kann, soll nun zusammen mit der Gemeindeverwaltung festgelegt werden.

Das Schwalbenhaus wird auf einem Eisenpfosten in sechs Metern Höhe thronen und beherbergt auf zwei Etagen insgesamt 48 Kunstnester aus Ton und Beton. Ähnliche oder baugleiche Schwalbenwohnungen hat der Kreisverband Zollernalb bereits in Haigerloch-Stetten, Hausen i.K., Zimmern u.d.Burg, Schörzingen, Täbingen und Margrethausen aufgestellt.

70 Prozent der Kosten sind über einen Zuschuss gedeckt, so Herbert Fuchs. Der Rest von 30 Prozent könnte wie bei den anderen Projekten über Spenden und Eigenleistungen finanziert werden, so sein Vorschlag.