Zwölf frisch vermählte Brautpaare haben am Samstag einen Obsthochstamm auf der Rangendinger Hochzeitswiese gepflanzt. Von den Baumwarten des Obstbauvereins erhielten sie die notwendigen Tipps für eine fachgerechte Pflanzung. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Hochzeitswiese: Seit 2005 setzen frischvermählte Brautpaare Obstbäume in Rangendingen

Eines der Rangendinger Brautpaare pflanzte am Samstag den 200. Obstbaum auf der Hochzeitswiese.

Rangendingen. Der Brauch, dass neuvermählte Paare einen Obsthochstammbaum auf der Hochzeitswiese an der Owinger Halde pflanzen, wird in Rangendingen seit 2005 praktiziert und ist mittlerweile zu einer richtigen Tradition geworden. Ein Dutzend Brautpaare waren es in diesem Jahr – alle waren gekommen, was auch zeigt, wie beliebt die Aktion bei den frisch vermählten Paaren ist. Manche hatten auch schon den Nachwuchs im Tragetuch um den Bauch gebunden mit dabei.

Die Hochzeitswiese sei mit ihren jetzt 200 Apfel-, Birn-, Zwetschgen- oder Kirschbäumen das größte zusammenhängende Streuobstgebiet in Rangendingen, sagte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins. Die Wiesen zwischen der Wohnbebauung und dem Wald bieten noch viel Platz für weitere Bäume. Und sollte die Fläche in ein paar Jahren tatsächlich voll sein, so böte der Südhang des Owinger Bergs weiteren Platz für viele weitere Hochzeitsbäume, war aus dem Rathaus signalisiert worden.

Jedes Mal wird auch ein Vesper spendiert

Die Gemeindeverwaltung unterstützt die Pflanzaktion – zumal sie praktisch Initiator und Hauptsponsor der Hochzeitswiese ist. Sie stellt den Brautpaaren die Bäume sowie den Pflanzpfahl, den Verbisskorb und die Baumhülse kostenlos zur Verfügung – in der Hoffnung, dass die Paare die Zukunft nicht nur für ihren Baum, sondern auch für ihre Familien in Rangendingen finden werden. Auch die schwerste Arbeit – das Ausheben der Pflanzgruben – übernimmt der Bauhof. Außerdem spendiert die Gemeinde jedes Mal das Vesper, das es im Anschluss für die Paare gibt.

Bereits seit Beginn betreuen die Obstbauern die Aktion und geben den Paaren das notwendige Rüstzeug für die Pflanzung und die spätere Pflege ihrer Bäume an die Hand. Neben dem Vorsitzenden sind auch die Baumwarte Herbert Beiter, Michael Wannenmacher und Hans-Jürgen Heck jedes Mal mit von der Partie. Für das Drumherum und die Bewirtung sorgten Antje Schlegel und Heidi Widmaier. Auch der Ehrenvorsitzende Kolumban Wannenmacher ließ es sich am Samstag nicht nehmen, eine kurze Inspektion auf der jedes Jahr ein Stück wachsenden Hochzeitsweise zu machen.

Doch mit der Pflanzung ist es bei den Bäumen natürlich nicht getan. Im März zeigen die Fachwarte des Obstbauvereins den Paaren den richtigen Erziehungsschnitt. Fünf Jahre werden sie danach von den Baumwarten bei der Pflege der Bäume unterstützt. Dann dürften diese so langsam auch in Ertrag kommen und müssen von den Paaren selbst gepflegt werden.