In Rangendingen geht Angst vor "Feuerteufel" um. Hinweise auf Brandstiftung. Vereinsmitglieder fassungslos.
Rangendingen-Bietenhausen - Die Angst vor einem "Feuerteufel" geht in Rangendingen um. Gestern brannte das Schützenhaus im Rangendinger Ortsteil Bietenhausen. Das Schützenhaus in Höfendorf, dem anderen Ortsteil, wurde vor zwei Wochen von bislang unbekannten Tätern angezündet. Auch im aktuellen Fall war wohl ein Brandstifter am Werk.
Immerhin fiel der Schaden geringer aus als in Höfendorf. Kurz vor 11 Uhr vormittags war Spaziergängern Rauch über dem Schützenhaus aufgefallen. Die Rangendinger Feuerwehr, die gegen 10.58 Uhr alarmiert wurde, traf gerade noch rechtzeitig ein, um ein "Durchzünden" zu verhindern. Dann wäre das Schützenhaus kaum mehr zu retten gewesen. An die 60 Mann waren innerhalb von Minuten vor Ort. So wurde nur das Dach des Gastronomietrakts zerstört. Die eigentliche Schießanlage war nur am Rande betroffen.
Nicht nur, dass vor zwei Wochen das Höfendorfer Schützenhaus von bislang unbekannten Tätern angezündet wurde, legt den Verdacht auf Brandstiftung nahe. Eine Tür, die auf der Giebelseite vom Hang her einen Zugang zum Dachstuhl bot, war nach Zeugenangaben aufgebrochen. Das bestätigte auch Lorenz Heizmann, der in der Nachbarschaft wohnt und der noch vor Eintreffen der Feuerwehr mit Feuerlöschern vergeblich versucht hatte, den Brand einzudämmen. Auch ihm war aufgefallen, dass diese Tür "nur angelehnt war".
Die Polizei machte gestern keine Angaben zur Brandursache. Aber dass gezielt in Richtung Brandstiftung ermittelt wird, zeigten die Beamten vor Ort, die viele Zeugen nach ihren Beobachtungen befragten. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Brandort, die Kriminalpolizei wurde eingeschaltet. Angeblich wurde nach dem Brand ein Auto von der Polizei verfolgt, so ein Passant. Offizielle Bestätigungen dafür gab es nicht. Aber wenn jemand in der Nähe des Brandortes gewesen sei, "ischt des eh noch koin Beweis", meinte ein Zeuge. In dem Gebiet seien immer viele Spaziergänger unterwegs.
Bürgermeister Johann Widmaier, Ortsvorsteher Gerhard Jauß, Holger Otto, Vorsitzender des Schützenvereins, und viele Vereinsmitglieder standen gestern fassungslos vor dem beschädigten Schützenhaus. Zumindest der Dachstuhl muss komplett erneuert werden. "Wir haben da so viel Freizeit und Arbeit reingesteckt, und jetzt macht das jemand kaputt", meinte eine Schützin und rieb sich die feuchten Augen.
"Ich weiß jetzt auch nicht, wie das weitergeht", meinte Holger Otto. "Ich habe gehört, dass Kinder im Ort Angst haben", berichtete Gerhard Jauß. "Nicht nur die, wir auch", ergänzte ein Schütze.