Der Gemeinderat Rangendingen war zusammen mit den Förstern im Gemeindewald unterwegs. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Waldwirtschaft: Forsteinrichtungswerk 2019 bis 2028 im Rangendinger Gemeinderat vorgestellt

Der Rangendinger Wald ist in einem sehr guten Zustand und bietet ein äußerst vielfältiges Waldbild. Das waren die Kernaussagen der Forstbeamten bei der Vorstellung des Forsteinrichtungswerkes bis 2028 im Gemeinderat.

Rangendingen. Charakterisiert wird der Rangendinger Gemeindewald durch einen weiteren Rückgang des Nadelholze, dessen Anteil innerhalb von zehn Jahren von 54 auf 48 Prozent gesunken ist. Dies, so sagte Andreas Kaphegyi, der den Plan beim traditionellen Waldrundgang des Rates am Freitag vorstellte, liege vor allem an einem weiteren Verlust an Fichten – was sich wohl auch in der Zukunft so fortsetzen werde, da diese Baumart die größten Schwierigkeiten mit der Klimaveränderung hätte und zudem nicht selten auf für sie ungünstigen Standorten stehe. Dagegen, so schätzt er, würde der Buchen und Weißtannenbestand wohl zunehmen.

In größerem Umfang soll als Alternative zur Fichte die Douglasie mit einem Anteil von bisher einem auf neun Prozent in den Bestand eingespielt werden. Grundsätzlich möchten die Förster die Nadelhölzer im Gemeindewald wieder stärken und somit das Mischungsverhältnis wieder umkehren. Als bisher sehr wertvoller Standortbaum werde die Esche aufgrund des Eschentriebsterbens wohl langfristig aus dem Sortiment verschwinden, so Kaphegyi.

Der Hiebsatz für das kommende Jahrzehnt orientiert sich am Ergebnis der vergangenen Dekade, was mit 33 500 Festmetern laut Kaphegyi praktisch eine "Punktlandung" gewesen sei. Der neue Hiebsatz wird mit 33 600 Festmeter angesetzt. Diese Zahl sollte allerdings auf keinen Fall überschritten werden, forderte Roland Gnant. Im Falle einer hohen zufälligen Nutzung wie im vergangenen Jahrzehnt forderte er, dann den geplanten jährlichen Einschlag entsprechend einzukürzen.

Gefördert werden soll laut Kaphegyi die Eichenwertholzerzeugung mit dicken, gerade Stämmen. Nicht zu dick sollten dagegen Fichten und Tannen werden. Um einer Entwertung durch zu starkes Dickenwachstum zuvorzukommen seien in den Starkholzbeständen dieser Baumarten größere Einschläge geplant. Große Aufmerksamkeit werde auf die Naturverjüngung gelegt. Vor allem beim Nachwachsen von Tannen.

Grundsätzlich sei zu sagen, dass es im Rangendinger Wald keinerlei Pflegerückstände gebe, weder in der Jungbestandspflege noch in den Durchforstungsbeständen. Auch bezüglich der Altersklassen weise der Wald ein gutes Mischungsverhältnis auf. Die zufällige Nutzung lag bei 4800 Festmetern und ist damit mit 15 Prozent an der Gesamtnutzung relativ hoch. Dies sei vor allem auf lokale Wetterereignisse, wie den Hagelsturm 2013, zurückzuführen, so Kaphegyi. Das Betriebsergebnis der vergangenen zehn Jahre konnte sich mit durchschnittlich 69 000 Euro Überschuss durchaus sehen lassen. Wie hoch er zukünftig ausfalle, wollten sich die Forstleute nicht festlegen, doch sei auch im kommenden Jahrzehnt ein positives Ergebnis zu erwarten, so die Annahme.

Der Wassermangel nach dem trockenen Sommer des vergangenen Jahres ist auch nach dem Winter bei weitem nicht ausgeglichen, erläuterte Forstdirektor Hermann Schmidt. Um die Trockenschäden auszugleichen würden sich die Förster freuen, wenn es "mal sechs Wochen am Stück regnen würde".