Die Feuerwehr Rangendingen hielt ihre Jahreshauptübung in Bietenhausen ab. Einsatzort war das Betriebsgelände der Zimmerei Leins in Bietenhausen. Foto: Beiter

Einsatzkräfte der Gesamtgemeinde proben in Bietenhausen den Ernstfall.

Rangendingen-Bietenhausen - Dass die Feuerwehr Rangendingen wie am Samstag bei der Hauptübung in so großer Zahl in Bietenhausen antritt, wird wohl eher der Sonderfall bleiben. Doch auch in Bietenhausen keimt die Hoffnung, vielleicht bald wieder eine funktionierende Teilortswehr zu haben.

Die Martinshörner waren schon von Weitem zu hören gewesen, als die Feuerwehrautos der Abteilungen Höfendorf und Rangendingen in den Hof der Zimmerei Leins in Bietenhausen einfuhren. Die ersten Einsatzkräfte am fiktiven Unfallort waren aber die Kameraden der Löschgruppe aus Bietenhausen. "Es geht aufwärts und wir hoffen, dass sich wieder mehr Menschen für den Feuerwehrdienst in Bietenhausen begeistern", sagte Ortsvorsteher Josef Pfister, lange Jahre selbst Abteilungskommandant der kleinen Wehr.

Mittlerweile seien es fünf Kameraden, die von Bietenhausen aus als Löschgruppe in der Abteilungswehr Höfendorf ihren Dienst leisteten, berichtete deren Kommandant Armin Hipp. 15 Mann zählt die Abteilung, was damit auch ausreiche, um wieder zwei Fahrzeuge in den Einsatz schicken zu können. Gesamtkommandant Christian Hermann wertete es als großen Erfolg, dass für den Standort Bietenhausen in diesem Jahr bei einer Werbeveranstaltung drei neue junge Wehrmänner gefunden wurden. Und wie der Ortsvorsteher hofft auch er, dass dies nur ein Anfang ist und bald wieder eine eigene Abteilung in Bietenhausen ausrücken könne.

Bei der Übung rings um das Betriebsgelände der Zimmerei Leins hatte sich Hermann bewusst zurückgenommen und zum Teil jüngeren Leistungsträgern der Rangendinger Wehr die Verantwortung überlassen. Einsatzleiter war Hermanns Stellvertreter Frank Oberpaarleiter. Wie groß das Interesse der Bevölkerung an der Arbeit der Feuerwehr in Bietenhausen ist, erkannte man an der stattlichen Zuschauerzahl, wobei natürlich auch viele Zaungäste aus Rangendingen und Höfendorf in die Friedhofstraße gekommen waren.

Bei der Übung, die vom stellvertretenden Kommandanten der Höfendorfer Wehr, Siegfried Grupp, kommentiert wurde, stand die Menschenrettung über Steckleitern in dem verqualmten Gebäude im Vordergrund. Insgesamt waren 23 Personen eingeschlossen, vier davon seien nicht mehr ansprechbar, erzählte Grupp. Der Brand, ausgelöst durch einen technischen Defekt, war rasch gelöscht. Rings um das Gebäude wurden Riegelstellungen zum Schutz der Nachbarhäuser aufgebaut.

Als nach 45 Minuten Entwarnung gegeben wurde, war dies vor allem für die Atemschutzträger eine Erleichterung. Deren Arbeit ist ein richtiger Knochenjob und vor allem beim schwülheißen Wetter am Samstag anstrengend und belastend. Nachdem der Helm abgenommen, die Schutzkappe abgestreift und die Atemmaske ausgezogen war, galt deshalb der erste Griff der Wasserflasche.

Nach der Übung trafen sich die Feuerwehrkameraden aller drei Abteilungen zum Sommergrillfest.