Beim Stauffenburger Hof wird derzeit die Brücke über die Starzel neu gebaut – eine große Baumaßnahme mitten im Wald.Fotos: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Bei Stauffenburger Hof entsteht ein neues Bauwerk

Sie dürfte gefühlt für die Ewigkeit halten – derzeit entsteht beim Stauffenburger-Hof über die Starzel eine neue Brücke. Dort wird derzeit die Gründung für die Widerlager des Bauwerks in den Boden versenkt.

Hechingen/Rangendingen. Mit schwerem Gerät ist die Spezial-Tiefbaufirma Keller aus Baden-Baden-Steinbach an die Starzel angerückt. Von der L410 zwischen Rangendingen und Hechingen ist der riesige Baukran zu sehen. Noch imposanter ist der Kettenbagger, mit dem die Fundamentlöcher für die Bohrkerne in die Erde gefräst werden.

Allein deren Ausmaße lassen erkennen, was da in den roten Tonstein links und rechts des Starzelufers gefüllt wird. Bis zu 8,5 Meter tief werden die teilweise mit einem Stahlkorb bewehrten Fundamente in den Untergrund reichen. Die Bodenpfähle haben einen Durchmesser von 75 Zentimetern. 56 Stück davon sind notwendig, die Schulter an Schulter und verzahnt in zwei U-förmigen Bögen die Auflage für das Brückenbauwerk bilden.

Wenn die beiden Widerlager auf ihrem Fundament liegen, wird der Abstand zwischen ihnen exakt 9,84 Meter betragen. Darauf, so sagt es der Plan, ruht dann die einfeldrige Beton-Brücke, die eine Länge von rund zwölf Metern hat. Sie wird eine Asphaltdecke erhalten.

Die Starzel fließt in diesem Bereich zwischen Stein und Rangendingen mehrere Meter tief eingeschnitten in ihrem Bachbett – im Brückenbereich fließt sie derzeit durch ein riesiges übermannhohes Rohr. Was dort im Augenblick flußabwärts herausfließt sieht eher nach einem Rinnsal als nach einem Bach aus. Der Zeitpunkt für die Baumaßnahme sei deshalb auch bewusst in den Sommer-und Herbstmonaten geplant, weil in dieser Zeit weniger mit extremen Starkwasserereignissen zu rechnen sei, welche das Rohr dann gegebenenfalls nicht fassen könnte, sagt der beratende Geowissenschaftler, der die Bauarbeiten an diesem Morgen beobachtet.

Der tiefe Einschnitt ist einer der Gründe, warum das Fundament des Bauwerks so tief ins Erdreich reichen muss. Nur so kann es diesem genügend Stabilität geben. Außerdem ist die Brücke selbst nach dem "Lastmodul 2" ausgelegt. Sie ist deshalb so stabil dimensioniert, damit sie die schweren Lasten der Holztransporte und landwirtschaftlichen Zugmaschinen aus den dahinterliegenden Gemarkungen aufnehmen kann.

Die neue Betonbrücke ersetzt die alte und marode gewordene Stahl-/Betonbrücke, die im Rahmen der letzten Prüfung im Jahr 2016 mit einer 3,7 nur noch eine ungenügende Note für ihre Sicherheit erhalten hatte. Für das Bauwerk sind insgesamt 800 000 Euro veranschlagt, wobei die Stadt Hechingen aus dem kommunalen Brückensanierungs-Fonds einen Zuschuss vom Land in Höhe von 179 000 Euro erhält.

Wegen der Bauarbeiten ist derzeit der Radweg zwischen der L410 und dem Lindich komplett gesperrt, was auch noch eine Weile so bleiben wird. Wie lange die Bauarbeiten und damit auch die Sperrung noch dauern werden, bleibt spannend. Denn, so sagt die ausführende Baufirma Schneider aus Haigerloch-Gruol: "Wir graben im Boden. Da weiß man letztlich nie, was einen erwartet. Doch wenn alles gut und planmäßig läuft, sind wir bis Ende des Jahres hier weg", sagt der Bauleiter. Im Augenblick sieht es da ganz gut aus, denn natürlich kommen das trockene Sommerwetter und der niedere Wasserstand der Starzel den Bauarbeiten zugute.