Polizei: Ladendiebe werden aggressiv

Sigmaringen. Gleich zweimal haben in Sigmaringen Polizeieinsätze wegen Ladendiebstahls mit der Einweisung der Tatverdächtigen in eine Klinik geendet. Am Mittwochabend gegen 20 Uhr war in einem Lebensmittelgeschäft eine 18-Jährige ertappt worden, als sie versuchte, mit unbezahlten Backwaren und Alkohol in der Tasche die Kasse zu passieren. Eine Mitarbeiterin hatte sie angesprochen und zugleich die Polizei alarmiert; darauf versuchte die junge Frau zu flüchten und schlug, als sie aufgehalten wurde, in Richtung der Angestellten.

Gegenüber der Polizeistreife verhielt sie sich ebenfalls zunehmend aggressiv, beleidigte die Beamten und wehrte sich mit Stößen und Schlägen gegen die polizeilichen Maßnahmen. Darauf wurden ihr Handschellen angelegt; ein Atemalkoholtest, dem sie sich nach Angaben der Polizei freiwillig unterzog, erbrachte bei ihr einen Wert von etwa zwei Promille. Da sie über Schmerzen klagte, wurde sie zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus und später aufgrund ihres Gesundheitszustands in ein Fachkrankenhaus eingeliefert. Sie wird jetzt wegen Diebstahls, versuchter Körperverletzung in mehreren Fällen, dem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung angezeigt.

Anderntags, am Donnerstagabend gegen 21 Uhr, beobachteten Angestellte eines Lebensmitteldiscounters in der Au einen 35-jähriger Mann dabei, wie er in drei Flaschen mit Alkoholika einsteckte und die Kasse passierte, ohne zu bezahlen. Sie sprachen ihn an, inspizierten seine Tasche und förderten das Diebesgut zu Tage. Darauf wurde der Mann aggressiv, schlug mehrmals gegen die Eingangstür, entblößte sich vor den Angestellten und flüchtete dann in Richtung Bahnhof. Dort nahm ihn die Polizei, die unterdessen alarmiert worden war, fest und brachte ihn aufs Polizeirevier. Der erkennbar alkoholisierte Tatverdächtige wurde erneut aggressiv und versuchte, sich selbst zu verletzen. Auch ihm wurden Handschließen angelegt, er wurde ärztlich untersucht und aufgrund des psychischen Ausnahmezustands, in dem er sich offenbar befand, in eine Fachabteilung des Klinikums gebracht. Er wird ebenfalls angezeigt – unter anderem wegen Diebstahls und exhibitionistischer Handlungen.

Er war beileibe nicht der einzige, der an diesem Abend außer sich geriet. In der Binger Straße lag am frühen Freitagmorgen gegen ein Uhr ein 26-jähriger auf der Fahrbahn und schrie laut und anhaltend. Weder seine Begleitern noch die Polizei vermochten den unkontrolliert um sich schlagenden und spuckenden Mann zu beruhigen, der sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Er wurde schließlich vom Rettungsdienst in ein Fachkrankenhaus gebracht; die Polizei geht davon aus, dass er im Übermaß Alkohol konsumiert hatte und unter dem Einfluss von anderen Rauschmitteln stand.

Stunden zuvor, gegen 21 Uhr, hatte die Polizei es bereits mit einem weiteren Fall dieser Art zu tun gehabt. Ein 24-jähriger Randalierer, dem bereits am Nachmittag mit dem Polizeigewahrsam gedroht worden war, tobte alkoholisiert auf dem Bahnhof herum, als die Beamten vor Ort eintrafen; offenbar hatte er sich zuvor bei einer Auseinandersetzung eine blutige Nase geholt, wollte aber nicht sagen, wie – lediglich verbale Streitigkeiten räumte er ein. Da er gegenüber den Polizisten immer aggressiver wurde, nahm diese ihn in Gewahrsam – den Rest der Nacht verbrachte er in der Ausnüchterungszelle.