Die Sperrung der Bundesstraße 463 ist aufgehoben, die Umleitung durchs obere Eyachtal auch. Aber wieso stehen noch immer die Schilder da?
Bereits seit zehn Tagen rollt der Verkehr auf der Bundesstraße 463 zwischen Ebingen und Balingen wieder durch die Laufener Ortsmitte – zum Leidwesen der Laufener, aber zur mehr oder weniger offen bekundeten Freude der Pendler und der Anwohner der Umleitungsstrecke in Margrethausen, Pfeffingen, Zillhausen, Stockenhausen und Dürrwangen, an deren Haustüren und Fenstern die Blechkarawane fast drei Monate lang vorbeigerollt war.
Eines bereitet allerdings Kopfzerbrechen: Die Umleitungsstrecke war ja, als sie im März eingerichtet wurde, opulent ausgeschildert worden – zum einen mit Schildern, welche gegebenenfalls eine geänderte Vorfahrtsregelung anzeigten, etwa in der Pfeffinger Ortsmitte, wo für die Dauer der Umleitung der Verkehr aus und nach Tailfingen dem aus Margrethausen den Vorrang einräumen musste. Zum zweiten die Tempo-30-Schilder – und zum dritten die Halteverbotsschilder, welche die gesamte Umleitungsstrecke in Ortschaften säumten.
Theoretisch hätten alle diese Schilder nach der Aufhebung der Umleitung wieder entfernt werden können. Sie stehen aber immer noch da – weshalb? Weil sie demnächst ohnehin wieder gebraucht werden: Bis Ende Juli soll die Sanierung der Lautlinger Ortsdurchfahrt westlich der Einmündung der Vorderen Gasse abgeschlossen sein und die Baustelle östlich der Einmündung eingerichtet werden. Anders als bisher kann der Verkehr dann aber nicht mehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werden, weil die Straße dafür zu schmal ist. Das bedeutet: Zumindest für den Verkehr in Richtung Balingen muss die Umleitung reaktiviert werden – so wie im September 2024 und im April 2025.
Nein – das muss nicht sein
Aber für den Augenblick besteht die Umleitung ja nicht mehr – müssen dann all die Verkehrsregelungen beibehalten werden, die mit ihr zusammenhängen? Nein, sagt Jürgen Grauer, der Bauleiter des Gesamtpakets von Tunnel-, Eyachbrücken- und B 436-Sanierung, das müssen sie nicht.
Da ist jemand auf den Geschmack gekommen
Die mit der Ausschilderung beauftragte Firma habe die Tempo-30-Schilder noch am 6. Juni, dem Tag der Aufhebung der Sperrung, umgedreht und damit ihre Wirkung aufgehoben. Wenn sie jetzt andersherum postiert seien, dann könne er nur mutmaßen, woran das liege: Womöglich hätten Anwohner Geschmack an Tempo 30 gefunden, die Schilder erneut umgedreht und damit wieder in Kraft gesetzt.
Die Firma kommt nicht hinterher
Und die Halteverbote? Die hätten eigentlich auch umgedreht werden sollen – aber von denen, so Grauer stünden so viele an der Straße, dass das beauftrage Unternehmen nicht hintergekommen sei mit dem Umdrehen. Jetzt telefoniere man ihm hinterher; in den Ferien werde es wahrscheinlich nichts mehr werden – aber sicherlich danach.
Warum das Datum falsch ist
Wobei Grauer es am sinnvollsten fände, wenn dann gleich Nägel mit Köpfen gemacht würden: Man habe bereits einen Termin für den Beginn der nächsten Umleitung ins Auge gefasst, nämlich den 21. Juli. Warum also nicht einfach die Datumsangabe „ab 17.03. 6 h“ ersetzen durch „ab 21.07. 6 h“? Wahrscheinlich sei der westliche Bauabschnitt der Lautlinger B 463-Sanierung bis dahin abgeschlossen – und wenn nicht, dann könne es sich allenfalls um ein paar Tage handeln. Würden die Schilder neu beschriftet, dann wäre es vor dem 21. Juli völlig egal, wohin sie schauten – sie könnten auch auf dem Kopf stehen.
Bleibt die Vorfahrt in Pfeffingen? Das Schild „Vorfahrt geändert“ steht nach wie vor richtig und darf nicht ignoriert werden – an der Änderung der Vorfahrt ändert sich fürs erste nichts. Warum? Weil die Autofahrer nicht durch ein permanentes „Mal Hü, mal Hott“ irritiert werden sollen. Die Tailfinger werden noch ziemlich lange warten müssen, bis sie in Pfeffingen wieder Vorfahrt haben.