Fußgänger und Radfahrer getrennt? Stadträtin Helga Baur ist mit der städtischen Rückmeldung auf ihre Anfrage überhaupt nicht zufrieden. Foto: Pohl

Auf die Idee von Grünen-Stadträtin Helga Baur aus dem vergangenen Oktober, den Neckartalradweg im Bereich des Neckarparks zu verlegen, gab es kürzlich eine erste Rückmeldung der Stadtverwaltung.

VS-Schwenningen - Um die Wege im Neckarpark sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer sicherer zu machen, hatte Grünen-Stadträtin Helga Baur im vergangenen Oktober im Technischen Ausschuss angefragt, ob eine "klare Wegetrennung" nicht möglich wäre. Sie schlug vor, den Radweg zu verlegen, auf einen bereits vorhandenen Weg links des freigelegten Neckars.

Trennung von Radlern und Fußgängern

Seinerzeit schilderte sie ihre persönlichen Erfahrungen: "Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern", erläuterte sie. So empfänden Spaziergänger die Radler oftmals als zu schnell oder kämen sich gegenseitig in die Quere. Bis zur Gemeinderatsitzung vergangene Woche hatte Helga Baur dann ihre Rückmeldung von der Stadtverwaltung bekommen – und die frustrierte sie.

Die Stadträtin trug die Rückmeldung der Verwaltung vor, darin heißt es laut Baur: "Weder Fußgänger noch Radfahrer werden sich an vorgeschriebene Regelungen halten. Es wäre gegenseitige Rücksichtnahme gefragt", gab Baur wieder. "Mir ist diese Rückmeldung auf meine Anfrage zu billig." Ihrer Meinung nach würden Radfahrer den angelegten Radweg ganz sicher nutzen, weil sie einfach freiere Fahrt hätten und sicherlich nicht freiwillig Schlangenlinien um Fußgänger fahren würden, statt den Radweg zu benutzen. "Und jetzt erklären Sie mal älteren Menschen, die unsicher sind, oder gar einem zweijährigen Kind etwas von gegenseitiger Rücksichtnahme", war die Schwenningerin empört.

Fraktions-Antrag soll gestellt werden

Enttäuscht war sie auch, weil ein Teil der Anfrage offenbar unbeantwortet blieb. Im Oktober hatte sie bereits selbst angesprochen, dass bei einer Umnutzung des eigentlichen Neckartalradwegs – auch wenn er nur wenige Meter verlegt werden würde – Fördermittel von damals zurückgezahlt werden müssen. "Darauf habe ich keine Antwort bekommen." Zwar entschuldigte sich Bürgermeister Detlev Bührer dafür, zumal er diese Information in seiner ihm vorgelegten Rückmeldung bekommen haben will. Von einer Ankündigung eines offiziellen Antrags der Grünen-Fraktion hielt das Helga Baur aber nicht mehr ab. "Dann werden wir den Antrag zeitnah einreichen."

Für Bührer war sofort klar: "Dann warten wir auf den Antrag. Wenn dieser kommt, werden wir mit dem Thema selbstverständlich in die Gremien kommen", sagte Bührer. Helga Baur stellte aber klar: "Bevor wir den stellen, brauchen wir aber die Info über die Fördermittel. Sollten wir die zurückzahlen müssen, macht es natürlich keinen Sinn!"