Jetzt steht fest, dass es beim Radwegbau Aichhalden-Waldmössingen am Knotenpunkt Waldmössingen/Heiligenbronn keinen Unterführungsbau geben wird, sondern nur eine Querungsinsel. Foto: Herzog

Für den geplanten Radweg Aichhalden-Waldmössingen wird es keinen Unterführungsbau beim Knotenpunkt Waldmössingen/Heiligenbronn geben.

Die Hoffnung war klein, der Versuch es aber allemal wert. Doch nun steht fest: Wenn Radfahrer und Fußgänger die Landstraße 419 an der Kreuzung Waldmössingen/Heiligenbronn überqueren wollen, um ins Industriegebiet „Webertal“ in Waldmössingen oder nach Aichhalden zu gelangen, wird ihnen nur eine Querungshilfe zur Verfügung stehen.

 

Aichhaldens Bürgermeister Michael Lehrer hatte mit der Unterstützung der Stadt Schramberg und dem Landratsamt ein Bittschreiben an Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Die Grünen) geschickt. Darin war Hermann aufgefordert worden, als Amtschef seinen Einfluss beim Regierungspräsidium Freiburg geltend zu machen, damit sich die Behörde doch noch für einen Unterführungsbau entscheidet.

Zentrales Anliegen der Regierung

In der jüngsten Gemeinderatssitzung lag den Räten nun das Antwortschreiben des Ministers vor. Darin heißt es, Wirtschaftlichkeit und Verkehrssicherheit seien wichtige Kriterien bei der Abwägung einer Planung. Letzteres sei der Landesregierung ein zentrales Anliegen und sie bekenne sich klar zur Vision Zero. Gemäß der vorgenommenen Variantenuntersuchung sei bei der Herstellung einer Querungsinsel die erforderliche Haltesichtweite von 125 Metern mit mindestens 170 Meter mehr als gegeben. Demnach könne die L 419 vom Fuß- und Radverkehr mit einer Querungsinsel sicher überquert werden, betonte Hermann in seinem Schreiben.

Die Einschränkung der Sichtverhältnisse durch Nebel oder schlechtes Wetter könne nicht ausschlaggebend für eine Unterführung betrachtet werden, da dies von allen Verkehrsteilnehmern eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordere.

Bürgermeister unzufrieden

Die Einmündung der K 5527 in die L 419 stelle auch keine Unfallhäufungsstelle dar. Zudem werde die Einmündung durch einen Linksabbiegestreifen ergänzt. Die daraus resultierende Aufweitung der Fahrbahn verbessere die Erkennbarkeit der Kreuzung.

Im Ergebnis werde eine Querungsinsel sowohl der Verkehrssicherheit als auch der Wirtschaftlichkeit gerecht, argumentiert der grüne Minister in seinem Schreiben.

Bürgermeister Michael Lehrer urteilte, die Gründe von Hermann gegen einen Unterführungsbau seien zu kurz gedacht. Er, beziehungsweise die Landesregierung, stünde einfach nicht zur Vision „Null Verkehrstote“. „So etwas kostet halt auch Geld. Formal ist alles richtig, aber im Prinzip ein Rumgeeiere. Schade, dass wir mit unserem Schreiben nichts erreichen konnten. Jetzt muss man abwarten, wie sich das entwickelt, wenn der Radweg fertig ist“, zeigte sich der Bürgermeister unzufrieden.