Gabriel (vorne) und Tobias Sindlinger stellen sich der Herausforderung des Cape Pioneer Trek in Südafrika. Fotos: RSG Foto: Schwarzwälder Bote

Mountainbike: Sindlinger-Brüder trumpfen in Südafrika auf

(bms). Die beiden Mountainbiker Tobias und Gabriel Sindlinger vom Gonso-Simplon-Racing- Team der RSG Zollern-Alb Albstadt haben beim siebentägigen Etappenrennen Cape Pioneer Trek in Südafrika mit dem zwölften Rang im Gesamtklassement überzeugt. Das Duo sicherte sich damit im international besetzten Rennen wertvolle Weltranglistenpunkte.

Die Strecke des UCI-Etappenrennens, das wie international üblich für Zweier-Teams ausgeschrieben war, führte die Mountainbiker über mehr als 600 Kilometer und rund 11 000 Höhenmeter von Mossel Bay über George nach Oudtshoorn in der Karoo-Halbwüste. Nach einer intensiven Saison stellte das Rennen für die Sindlinger-Brüder noch einmal einen Höhepunkt dar, da die internationale Konkurrenz am Westkap letztmals in diesem Jahr aufeinander traf. Beim elf Kilometer langen Prolog – einem Team-Zeitfahren – trumpften die RSG-Piloten als neunte auf. Doch schon am zweiten Tag bekamen die Studenten über 101 Kilometer Probleme mit den Bedingungen.

"Mit Platz neun im Prolog haben wir in diesem Feld selbst nicht gerechnet, doch dann hat uns die Südafrikanische Natur eine Lehrstunde erteilt", sagt Tobias Sindlinger. Mit dem massivem Wind und dem extrem trockenen, harten und unebenen Boden kamen die Albstädter nicht zurecht. Am Ende finishten sie auf Rang 15. "Wir hatten schon nach 50 Kilometer Blasen an den Händen. Das kennen wir aus Europa nicht", so Gabriel Sindlinger. "Aber wenn du Giraffen, Zebras, Affen, Strauße und Elefanten als Zuschauer hast, hat das schon auch was", fügte Tobias mit einem Grinsen an. Doch sie stellten sich auf die Verhältnisse ein. Am dritten Tag erreichten die Brüder nach 114 Kilometern als 13., beim rauf folgenden 31-Kilometer-Zeitfahren als Zwölfte das Ziel. "Es lief besser und besser. Wir haben etwas mit dem Luftdruck in den Reifen gespielt und sind so mit dem Boden immer besser zurecht gekommen", sagt Tobias Sindlinger. Am fünften Tag führte der Kurs über 115 Kilometer. Nach einem Hinterrad-Defekt betrieben sich noch Schadensbegrenzung und belegten abermals den zwölften Platz.

Auf der Königsetappe am vorletzten Tag warteten völlig veränderte Bedingungen. Auf dem 97 Kilometer langen Teilstück mit einer Bergankunft auf dem Swartberg hatten sie sich mit starkem Regen, auf dem Gipfel gar mit minus drei Grad und Schneefall auseinanderzusetzen. "Das war unglaublich. Am ersten Tag kämpfst du mit der Hitze, am nächsten Tag musst du aufpassen dass du nicht komplett unterkühlst", meinte Gabriel Sindlinger. Das Albstädter-Duo kam jedoch blendend zurecht, positionierte sich früh in der Verfolgergruppe und setzte hinauf zum Swartberg eine starke Attacke und schüttelte die anderen Verfolger ab. Am Ende finishten die Sindlingers als Zehnte.

Die Schlussetappe über 64 Kilometer verlief für die Albstädter nach Plan. Lange hielten sie mit dem Weltklassefahrern mit und erreichten das Ziel in Oudsthoorn auf Platz elf. Als Zwölfte der Gesamtwertung sicherten sich die beiden 20 Weltranglistenpunkte. "Es war es eine perfekte Woche für uns. Wir hatten auf der Ebene immer wieder Probleme das Tempo der Top-Fahrer mitzugehen, waren am Berg aber extrem stark", bilanzierte Tobias Sindlinger. Der Sieg ging an die Südafrikanischen Profis Philip Buys und Matthys Beukes. Die Sindlinger-Brüder saßen insgesamt 23.54 Stunden im Sattel und waren damit nur 2.39 Stunden langsamer als Buys/Beukes.