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Mountainbike: Weltmeisterschaft 2020 kann kommen. Modifizierte Strecke kommt gut an.

Die Generalprobe für die Mountainbike-Weltmeisterschaft im olympischen Cross-Country 2020 ist gelungen. Selten haben die Zuschauer im Albstädter "Bullentäle" derart spannende Rennen gesehen, als beim Weltcup-Auftakt vergangenes Wochenende.

Die Strecke sicherer machen und derart modifizieren, dass die Entscheidungen nicht mehr so früh fallen, wie bei den sechs Weltcup-Wettbewerben, die im Bullentäle zuvor über die Bühne gegangen waren – das war der Plan, den Veranstalter Stadt Albstadt und die mit der Organisation des Events beauftragte Agentur Skyder Sportpromotion mit Chef Stephan Salscheider, im Hinblick auf die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr.

Tatsächlich sorgte die modifizierte 4,8 Kilometer lange Schleife dafür, dass sich die Weltelite packende Rennen lieferte. Und nicht immer hatten die großen Favoriten die Nase vorne. Bei den Herren etwa triumphierte Matthias Flückiger (Schweiz), – aus dem zuvor erwarteten Duell um den Sieg zwischen Weltmeister Nino Schurter (Schweiz) – er wurde Sechster – und dem radsportlichen Multitalent Mathieu van der Poel wurde also nichts. Der Niederländer fuhr auf Platz zwei und schwärmte: "Das ist Mountainbike pur." Bei den Frauen bestimmte die 24-jährige Weltmeisterin Kate Courtney (USA) zwar das Geschehen, die ständigen Positionswechsel auf den Rängen zwei bis sechs jedoch hatte es in Albstadt so in der Vergangenheit nie gegeben.

Und auch in puncto Sicherheit haben die Macher ganze Arbeit geleistet. "Wir haben alles richtig gemacht Wir hatten insgesamt noch nie so wenige Stürze wie in diesem Jahr. Am "Albstadt Drop" oder an der "Mytas Abbys" ist überhaupt niemand zu Fall gekommen, Auch die meistens sehr risikofreudigen U23-Fahrer sind gut durchgekommen. Hätten wir nicht umgebaut, hätten wir am Sonntag wohl abbrechen müssen", sagt Stephan Salscheider.

Tatsächlich spulten die Elite-Herren die Hälfte ihrer Runden bei strömenden Regen ab. Die Damen hatten zuvor mit einer recht schlammigen, die Reifenprofile zusetzenden Piste zu kämpfen, weil der Regen am Samstag für ordentlich Feuchtigkeit auf dem Terrain gesorgt hatte.

Trockene Verhältnisse fanden die Biker am Freitag in den ersten Trainingseinheiten und bei Short-Track vor. "Wir hatten alle Bedingungen, insofern hatten wir einen richtigen Strecken-Test", so Salscheider.

Eines der sportlichen Highlights war für Salscheider das Rennen der U23-Damen, in dem Lokalmatadorin Ronja Eibl (Grosselfingen) den zweiten Platz belegte. "Das war für mich nicht nur aus lokaler Sicht einfach mega. Mit Ronja, Siegerin Laura Stigger und auch Nina Benz haben wir hier die neue Generation gesehen. Dass Weltmeister Nino Schurter, der in den vergangenen Jahren immer ein Abo auf die Plätze eins bis drei hatte, bis zum Schluss gekämpft hat, war beeindruckend – auch wie Kate Courtney alle auf Distanz gehalten hat." Salscheider hat aber auch eine Tatsache abseits der Piste als großes Plus ausgemacht, "Dass es der Stadt Albstadt mit Jo Triller und Marinus Merz gelungen ist, die Albstädter Vereine mit ins Boot zu holen."

Gelungen ist die Generalprobe aber auch in anderer Hinsicht. Die neuen Rundwege für die Zuschauer, die die Stadt Albstadt auf dem Weltcup-Gelände gestaltet hat, werteten das Event zusätzlich auf. Und einer Sache können sich die Veranstalter sicher sein – dass das Publikum sich auch nicht von miesem Wetter aufhalten lässt, trotzdem zu Tausenden ins Bullentäle pilgert, um die besten Mountainbiker der Welt lautstark anzufeuern.