Weltmeisterin Jolanda Neff lässt den Korken knallen – zum Amusement von Yana Belomoina (links) und Anne Tauber. Foto: Schwarzwälder Bote

Mountainbike: Fumic und Brandau begeistern die deutschen Fans beim Weltcup in Albstadt

Fest in Schweizer Hand ist der Mountaibike-Weltcup in Albstadt gewesen. Bei den Männern feierte Nino-Schurter den Hattrick im "Bullentäle", bei den Frauen fuhr Jolanda Neff einen Start-Ziel-Sieg heraus.

Bestens mit den schlammigen Bedingungen auf der Albstädter Weltcup-Piste kam Nino Schurter zurecht. Musste er sich zum Weltcup-Auftakt noch dem Neuseeländer Sam Gaze knapp geschlagen geben, wurde der Dominator seinem Ruf wieder einmal gerecht. Stets in der Spitzengruppe vertreten, setzte er sich auf der dritten der sechs zu fahrenden Runden gemeinsam mit dem Franzosen Stéphane Tempier ab Auf der finale Schleife distanzierte er dann auch Tempier und feierte seinen dritten Albstadt-Sieg in Serie. "Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2020 ist es gut zu wissen, dass ich auf dieser Strecke gewinnen kann. das Material und die Taktik haben gepasst. Die Atmosphäre entlang der Strecke war wieder einml super", sagte Schurter.

Pech hatte sein Landsmann Matthias Flückiger. Er mischte ebenfalls vorne mit, machte mächtig Druck auf den Favoriten. Doch dann musste er in der zweiten Runde ein Rad wechseln und verlor an Boden. Verzweifelt versuchte er, wieder an die Spitze heranzukommen, musste sich am Ende aber hinter Mathieu van der Poel (Niederlande), sowie den beiden Franzosen Maxime Marotte und Jordan Sarrou mit dem sechsten Rang zufrieden geben.

In Schlangenlinien fuhr der Kirchheimer Manuel Fumic durch die Zielgerade. E klatschte auf beiden Seiten der Strecke mit den begeisterten Zuschauern ab. Denn der Kirchheimer war ein klasse Rennen gefahren und belegte trotz einer Fingerverletzung den starken neunten Platz. "Ich bin vollauf zufrieden. Mit den Top-Acht bis Zehn hatte ich mir schon ein sehr hohes Ziel gesteckt. Als das Tempo erhöht wurde, hat sich das Feld in die Länge gezogen. Ich war an Position sieben und konnte da nicht mitgehen", so Fumic.

Einen ganz souveränen Sieg fuhr die Schweizerin Jolanda Neff bei den Frauen heraus. Die Weltmeisterin gab bereits in der Einführungsrunde Volldampf und legte sich so ein bereits ein sattes Polster an, nach zwei Runden hechelte die Konkurrenz bereits um 2.20 Minuten hinterher. Für Olympiasiegerin Sabine Spitz (Murg-Niederhof) war nach einem Defekt ebenso bereits in der ersten Runde Schluss, wie für Adelheid Morath (St. Märgen). Die Dänin Annika Langvad, die den Weltcup-Auftakt 2018 gewonnen hatte, fiel mit Materialproblemen weit zurück und belegte schließlich den 29. Rang.

Ganz dick im Geschäft war Elisabeth Brandau (Schönaich) – obwohl sie in der vergangenen Woche noch mit einer Grippe flach lag. Sie startete von Position 46 und arbeitete sich sukzessive nach vorne. Nach drei Runden führte sie die vierköpfige Verfolgergruppe hinter Neff und Alessandra Keller (Schweiz) mit 2.40 Rückstand an.

Während Neff dem sicheren Sieg entgegensteuerte, ihr Ritzel immer wieder mit einem Spritzer aus der Wasserflasche vom Matsch befreite, sich auch von einem Ausrutscher nicht aus der Ruhe bringen ließ, lieferten sich die Fahrerinnen hinter ihr einen Positionskampf nach dem anderen. Auf der finalen Runde setzte sich Europameisterin Yana Belomoina (Ukraine) ab und belegte hinter Neff Platz zwei, vor der Niederländerin Anne Tauber und Keller. Brandau sicherte ihren fünften Platz gegenüber der Schweizerin Linda Indergand ab und freute sich über ihren ersten Podestplatz bei einem Weltcup. "Ich hätte nach der Krankheit nicht gedacht, dass ich hier Fünfte werde. Ich hatte auch etwas Angst vor der Strecke, weil sie doch sehr rutschig war. Aber in der zweiten Runde habe ich gut überholt, mich auf die Abfahrten konzentriert, bin sicher gefahren und bin kein unnötiges Risiko eingegangen. Ab der dritten Runde habe ich gekrampft und konnte in der letzten Runde bergauf nicht mehr dagegenhalten", sagte Brandau.

Happy war natürlich Jolanda Neff, die nach 2015 ihren zweiten Sieg in Albstadt feierte. "Das waren meine Lieblingsbedingungen. Ich mag Schlamm-Abfahrten, und meine Allergie kommt nicht so sehr zu tragen. Ich habe in den vergangenen Tagen jeden Regentropfen gefeiert. Das war im Prinzip eine Win-Win-Situation. Ich hatte auch fantastische Reifen drauf. Ich habe mich super wohl gefühlt", sagte die 25-Jährige, die nach 2015 zum zweiten Mal in Albstadt erfolgreich war.