Ronja Eibl hat eines ihrer großen Ziele in dieser Saison erreicht – ihren ersten Weltcupsieg in der U23. Foto: Küstenbrück

Mountainbike: Erster U23-Weltcupsieg für die talentierte Grosselfingerin. Traum von Olympia 2022 in Tokio lebt.

Die deutsche U23-Meisterin Ronja Eibl hat an der dritten Station des Cross-Country-Weltcups im Bikepark Vallnord/Andorra ihren ersten Sieg gefeiert. Nach einem souveränen Auftritt gewann die Grosselfingerin am Sonntag das U23-Rennen in 1:08:09 Stunden 52 Sekunden vor der Britin Evie Richards und 1:21 Minuten vor der Italienerin Martina Berta.

"Mega geil", nannte Ronja Eibl (Corendon-Circus) mit einem Strahlen im Gesicht ihren ersten Weltcupsieg – denn damit hatte sie eines ihrer Ziele, das sie für diese Saison ausgegeben hatte, erreicht. Ronja Eibl blieb in jeder Phase des Rennens souverän. Die 19-Jährige von der Schwäbischen Alb ließ sich weder von der starken Anfangsphase der Österreicherin Laura Stigger aus der Ruhe bringen, noch von einer Situation in der dritten von fünf Runden als sie gegenüber Richards eine Lücke von fünf, sechs Sekunden kassierte.

In dieser Phase riss die bis dahin noch vierköpfige Spitzengruppe auseinander. Junioren-Weltmeisterin Stigger fiel zurück, und Berta verlor den Anschluss, während Eibl am folgenden Berg die Lücke zu Richards wieder schloss. "Ich bin einfach meinen Rhythmus gefahren. Aus den Abfahrten habe ich immer mehr Schwung in die Anstiege mitgenommen als die anderen, das half mir Kraft zu sparen", so Eibl.

Gemeinsam mit Richards ging sie in die Schlussrunde, Berta hing elf Sekunden dahinter. Eibl übernahm am folgenden Wiesenanstieg die Führung, Richards hatte Mühe am Hinterrad zu bleiben. Es öffnete sich eine Lücke von fünf, sechs Metern, was die Britin unter Druck setzte. Nach einer Abfahrt verlor Richards in der Kurve vor dem nächsten Anstieg vorübergehend die Kontrolle, drehte sich und stand plötzlich still. Das öffnete sofort fünf Sekunden für Eibl, die einfach weiter kurbelte. Rasch waren es 15, dann 20 Sekunden – bis zum Beginn der Schlussrunde hatte sich Eibl einen Vorsprung von 40 Sekunden herausgefahren. "In der letzten Runde musste ich nicht mehr Kopf und Kragen riskieren", sagte Eibl. Dennoch vergrößerte die Botschafterin der Mountainbike-Weltmeisterschaft 2020 in Albstadt ihren Vorsprung. Damit feierte sie nicht nur ihren ersten Sieg bei einem Weltcup sondern übernahm nach zuvor zweiten Plätzen in Albstadt und Nove Mesto/Tschechien auch das Leaderjersey von Haley Batten (USA), die mit einem Rückstand von 2:48 Minuten Sechste wurde.

Mit diesem Erfolg erfüllte Eibl ein weitere Mal die A-Norm für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2022 in Tokio. Damit ist sie die einzige deutsche Fahrerin neben Elisabeth Brandau (Schönaich), der das bereits gelungen ist. Allerdings steht den deutschen Mountainbikerinnen aktuell nur ein Olympia-Startplatz zu – die Chancen auf einen zweiten sind aber durchaus gegeben.

Mit dem Freiburger Max Brandl erfüllte der zweite Albstadt-WM-Botschafter erstmals die B-Norm für Olympia 2020. Er belegte im U23-Rennen nach einer starken Schlussrunde noch den fünften Platz. Dabei hatte er zwischenzeitlich einen Rückstand von rund 25 Sekunden auf diesen Rang. Als Neunter ging er auf die finale Schleife, machte Sekunde um Sekunde und damit noch vier Ränge gut. Brandl hat damit genau so wie Manuel Fumic, Georg Egger, und Ben Zwiehoff eine B-Norm eingefahren.