Neu präpariert haben die Streckenbauer einige der schwierigen Passagen im "Bullentäle" für den UCI-Mountainbike-Weltcup am kommenden Wochenende in Albstadt. Foto: Kara

Mountainbike: WM-Botschafter und Ex-Weltcupsieger zu umgebautem Kurs. "Spaßfaktor ist größer."

An der Strecke des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup in Albstadt wurde bis zuletzt noch gearbeitet. Die Wetterbedingungen auf der Schwäbischen Alb haben die Maßnahmen deutlich verzögert. Doch rechtzeitig zum Event sind die Arbeiten fertig geworden. WM-Botschafter und Ex-Weltcupsieger Mike Kluge schildert dazu im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote seine Eindrücke.

Mike, Sie als ehemaliger Weltklasse-Biker wissen, dass die Strecke für die Athleten das Herzstück eines Events ist. Wie sehen Sie denn den Kurs im Bullentäle?

Albstadt ist für die Athleten eine Stress-Strecke. Steil hoch, steil runter und sehr wenig Zeit zum Luftholen. Auch das Material wird auf der Strecke schwer herausgefordert.

Die Perspektive der Athleten ist die eine, die der Zuschauer, vor Ort und am TV, ist eine zweite. Und dann ist da noch der Faktor Sicherheit.

Richtig. Im Vorjahr gab es in Albstadt Regen, und es gab drei Passagen, die kaum noch zu kontrollieren waren. Am "Red Bull Devil’s Corner", am "Albstadt Drop", vor allem aber der "Mitas Abbyss" führte zu einigen Stürzen, die für nachfolgende Fahrer zu Behinderungen führten und zum Teil auch Verletzungsfolgen hatten.

Es gab da einige Kritik. Die Organisatoren haben reagiert und die Passagen neu präpariert. Sie waren vor Ort, wie schätzen Sie die Veränderungen ein?

Die Sicherheit der Fahrer sollte an oberster Stelle der Veranstalter und auch Streckenbauer stehen. Wir hatten uns gemeinsam mit UCI und mit Trainern im Vorfeld über Streckenänderungen Gedanken gemacht und das Beste wurde soweit umgesetzt. Albstadt ist eine sehr harte Strecke, die konditionell und kräftemäßig alles abverlangt. Die Konzentration muss die ganze Zeit am Anschlag sein, sonst kann es sehr gegebenenfalls sehr schmerzhaft werden.

Ist die Strecke bei trockenen Bedingungen jetzt zu leicht? Fehlt da jetzt der Spaßfaktor und die Herausforderung?

Der Spaßfaktor ist aus meiner Sicht per se größer geworden, die Rennen werden an Geschwindigkeit gewinnen. Es wird mehr Positionskämpfe geben und das macht die Mountainbike-Rennen spannender. Ich mochte es damals auch technisch und nichts war mir zu gefährlich. Aber heute wird nochmal schneller gefahren als damals, die "Schutzausstattung" ist allerdings nicht mitgewachsen.

Hätten die Streckenbauer das auf andere Art lösen können?

Die Streckenbauer können auf viele Jahre Erfahrungen zurückgreifen und haben die Strecke immer wieder optimiert. Bei Trockenheit wird es sehr schnell werden, es wird im Windschatten gefahren und damit wird dann unweigerlich die Spannung steigen. Ich freue mich auf sehr spannende Wettkämpfe und hätte mir schon in meiner Zeit solche Strecken gewünscht.