Die Schramberger Triathletin Nicole Müller lieferte am See Kaprun einen tollen Wettkampf ab. Foto: Frei Foto: Schwarzwälder Bote

Triathlon: Nicole Müller am See Kaprun in starker Form

Der "Ironman 70.3" fand Anfang September in Zell am See Kaprun statt. Am Start waren 2152 Athleten aus den unterschiedlichsten Nationen, davon 372 Frauen und darunter die 21-jährige Triathletin Nicole Müller aus Schramberg.

Die Challenge für diesen Tag lautete 1,9km schwimmen im Zeller See zwischen den Bergen von Österreich, 90km Rad mit 870 Höhenmeter darunter der Anstieg auf den Hochkönig und zum Abschluss 21,1km laufen rund um den Zeller See mit dem Zieleinlauf in der Altstadt von Zell. Für Nicole Müller war dies ihre erste Mitteldistanz, aus diesem Grund ist sie auch ganz ohne Erwartungen an den Start gegangen und wollte lediglich ihre Triathlonsaison mit diesem Highlight abschließen.

Am Wendepunkt kommt es zum Stau

Der Start erfolgte im Rolling System, das bedeutet, dass in regelmäßigen Abständen ein paar Athleten auf die Strecke gelassen wurden. Dies verhinderte größeres Gerangel, nur am Wendepunkt nach 935m kam es zu etwas Stau. Doch Nicole kam gut durch und stieg nach etwa 30 Minuten aus dem Wasser. Jetzt hieß es, Neopren aus, Helm und Radbrille an, noch schnell eine Banane gegessen und dann durch das Labyrinth von Rädern auf die Radstrecke.

Mit viel Druck auf den Pedalen und voll motiviert startete die junge Athletin auf den ersten Teil der Radstrecke und fuhr bis zum Anstieg mit einem 40er Schnitt. Überwältigt von der schönen Landschaft ging es auch Berg auf wie von selbst, auch wenn das letzte Stück immer steiler wurde und die Beine zu brennen begannen spielte Nicole ihre Stärke am Berg voll aus. Die letzten 20km zogen sich noch in die Länge. Auch der Riegel schmeckte nicht mehr: „ich sehnte mich nach einer leckeren Mahlzeit“ berichtete Nicole im Nachhinein. Nach knapp 2:48 Stunden stieg die Triathletin aus Schramberg mit einer sehr guten Durchschnittsgeschwindigkeit von 32km/h vom Rad.

Hervorragende Leistung beim Halbmarathon

Nun machte sie sich an den bevorstehenden Halbmarathon. Zu Beginn fühlten sich die Beine überraschend gut an. Sie orientierte sich immer an ihrer Uhr und versuchte ihren Schnitt zu halten. Nach der ersten Runde erfuhr Nicole Müller von ihren Betreuern, dass es auf den dritten Platz in ihrer Altersklasse reichen könnte. Nun war es vorbei mit lustig, schon gezeichnet von den Anstrengungen des Tages, hieß es nun nochmal auf die Zähne zu beißen.

"Nur die Gels hielten mich noch am Leben", meinte Nicole. Erschöpft im Ziel nach einer hervorragenden Laufleistung von 1:45,51 Stunden war es immer noch unklar ob Nicole Müller es nun geschafft hat. Erst als sie auf dem Treppchen stand und den Pokal in den Händen hielt, konnte sie es glauben: dritter Platz in ihrer Altersklasse und 27. der Gesamtwertung der Frauen mit einer Zeit von 5:12,25 Stunden.