Nach elf Stunden waren alle Fahrer gesund im Ziel. Foto: Watson Foto: Schwarzwälder Bote

Radsport: Velo Racing Team Albstadt bewältigt 238 Kilometer und 5500 Höhenmeter

Albstadt. Mit neun Fahrern ist das Velo Racing Team Albstadt nach Sölden gefahren. Mit dabei: Karl Heinz Baumann, Luca Baumann, Bernd Kromer, Edwin Baran, Alexander Schulten, Jonas Ruf, Steve Watson sowie die Gebrüder Markus und Matthias Walter. Ziel war die 39. Auflage des legendären Ötztaler Radmarathons. 238 Kilometer und 5500 Höhenmeter galt es zu bewältigen.

Der Streckenverlauf mit seinen vier Alpenpässen Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch sollte den Teilnehmern alles abverlangen. Gestartet waren sie bei kühlen Temperaturen, als über dem Ötztal noch einige Nebelbänder und Schleierwolken lagen.

Begleitet von Heißluftballons und TV-Helikoptern ging es hinauf aufs Kühtai, den ersten Pass, der das Fahrerfeld mit mehr als 4000 Startern zum ersten Mal etwas entzerren sollte. Oben angekommen, wartete die erste Labe, an der man sich verpflegen konnte. In der Zwischenzeit brach der Wolkenhimmel auf, so dass die Sportler bei sommerlichen Temperaturen gen Innsbruck rollten.

Am Brenner galt es, nicht allzu viele Körner liegen zu lassen und Kräfte für die zwei letzten, harten Pässe zu sparen. Die Stimmung am Straßenrand in den vielen kleinen Orten glich der bei einer großen Landesrundfahrt à la Tour de France, Giro oder Vuelta. Das gab immer wieder große Motivationsschübe und ließ die ersten Anzeichen von Ermüdung vergessen.

In Südtirol wartete neben der Mittagshitze der Jaufen, der entgültig die Spreu vom Weizen trennen sollte: 1200 Höhenmeter auf 15 Kilometer, bei konstanten sieben Prozent Steigung. Spätestens jetzt war vielen klar, dass der Tag härter sein würde als geplant.

Glücklicherweise fanden sich Eddie und Alex am Brenner, so dass sie ebenfalls wie Bernd und Steve, die sich am Gipfel des Jaufen trafen, die restliche Tortur gemeinsam in Angriff nehmen konnten. Nach dem Jaufen ging es auf eine etwas 30-minütige Abfahrt ins sonnige und tief gelegene St. Leonhard. Vorbei am Straßenfest durch den Ort, wartete am anderen Ende schon der Endgegner des Tages: Auf etwa 30 Kilometer Länge erstreckt sich das imposante und wunderschöne Massiv des Timmelsjoch. 1900 Höhenmeter am Stück – und das nach 175 gefahrenen Kilometern. Zumindest hatten alle bei der mittlerweile gediegenen Geschwindigkeit die atemberaubende Kulisse gut im Blick.

Zwei Laben gab es am Timmelsjoch, bevor man am Höhepunkt auf 2500 Meter über dem Meeresspiegel die Kuppe passierte, um auf der Rückseite wieder in Richtung Sölden abzufahren. Nach etwas mehr als elf Stunden waren alle Fahrer gesund und wohlbehalten ohne Defekte im Ziel angekommen. Dort fielen sie sich gegenseitig in die Arme und waren einfach nur dankbar, Teil eines solchen Unterfangens gewesen zu sein. Begleitet von Freundinnen und Ehefrauen, verbrachte die Delegation auch einige erholsame Tage mit Sightseeing und Wellness in den Bergen.