Mit Tempo über die Kuppe: Sieger Maximilian Holz (vorne) hielt Wolfram Kurschat in Schach. Foto: Kara

Radsport: Maximilian Holz und Stefanie Paul siegen beim Cyclo-Cross-Umlauf in Albstadt.

Das hat man auch schon anders erlebt: Der Cyclo-Cross-Lauf des Deutschland Cups, der am Sonntag in Albstadt stattfand, war trocken – und er war schnell. Die Sieger Stefanie Paul und Maximilian Holz erlebten jedoch zwei völlig unterschiedliche Rennen.

Er musste es taktisch angehen und hatte sich den richtigen Plan zurecht gelegt. Der Münchner Max Holz, der zum dritten Mal in Albstadt durch Sand und Schotter sowie über Asphalt und Wiese heizte, nahm am frühen Sonntagabend die große Trophäe für den Sieg im Elite-Rennen entgegen. Nach 1:00:16 Stunden kam er als Erster über die Ziellinie hinter dem Albstadion. Auch wenn es ein Start-Ziel-Sieg war – leicht gemacht hat es ihm die Konkurrenz nicht. Zumindest einer unter ihnen klebte Holz regelrecht an den Fersen: Wolfram Kurschat (Neustadt/W.).

Die beiden Cyclo-Crosser lieferten sich bei frostigen Temperaturen und Sonnenschein ein heißes Rennen. Zwar übernahm Holz vom Start weg die Führung. Seine Versuche, sich am Berg abzusetzen, gelangen aber nicht.

Erst kurz nach der Hälfte des Rennens, als noch sechs Runden zu fahren waren, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Der 43-Jährige Kurschat hatte im Start-Ziel-Bereich plötzlich einige Meter Rückstand. "Er war kurz vorher an den Gleisen gestürzt", berichtet Maximilian Holz nach dem Rennen. "Mich hat es kurze Zeit später im Sand aber auch vom Rad geholt, deshalb waren wir dann doch wieder eng beisammen." Von da an sei ihm bewusst gewesen, dass er das Rennen nur noch durch Taktieren gewinnen könnte. "Der Kurs ist sehr flach und schnell, man braucht die Technik nicht so sehr wie bei anderen Rennen. Deshalb ging es dann nicht mehr anders." Zwar überholte Kurschat Holz kurz vor der letzten Runde – doch schon in der nächsten Kurve konterte der Münchner.

Von da an sei er nur noch "Vollgas gefahren und habe alles gegeben, was ging", sagt Holz. Das sollte sich lohnen. Eine Sekunde vor seinem Konkurrenten rollte er über die Linie und machte seinen zweiten Sieg im Deutschland Cup perfekt. Eine kleine Überraschung gab es auf dem dritten Platz: Dort sortierte sich mit Philip Hund (RSG Offenburg-Fessenbach) ein U23-Fahrer ins vordere Elite-Klassement ein und stieg mit auf das Treppchen.

Die leise Kritik an dem technisch nicht sehr anspruchsvollen Kurs teilte Holz übrigens mit der Siegerin des Frauen-Rennens, Stefanie Paul (Hannover). Sie fuhr schon früh ein einsames Rennen. "Die Verhältnisse waren super, es war eine richtige Drücker-Strecke", sagte sie nach ihrem Sieg am frühen Nachmittag. "Man musste das Tempo hochhalten, um vorne zu sein, weil der Kurs sonst denen entgegenkommt, die viel auf der Straße fahren oder vielleicht nicht die perfekteste Technik haben." Sie selbst mag beides – doch ein paar Kurven oder Brücken mehr, würden ihr mit Blick auf die anstehenden Rennen und die deutsche Meisterschaft 2020 gefallen. Zweite bei den Frauen wurde Lisa Heckmann (Darmstadt) vor Pauls Teamkollegin Nina Küderle (Laichingen).

Auch die Lokalmatadoren der RSG Zollern-Alb riefen starke Leistungen ab. Gabriel Sindlinger fuhr auf Rang 13, Dominik Thiel wurde 15. Jan Wolfer kam als 22. ins Ziel. Patrick Grabowski (Velo-Racing Team Albstadt) wurde 24. Iris Bächle landete bei den Frauen mit Platz zehn in den Top Ten. Leila König wurde Zwölfte, Sarah Wolfer 13. In der U17 sicherte sich Hanna Höfer – genau wie Tobias Beil in der Hobby-Klasse – den 22. Rang. damit war sie Fünfte der weiblichen Starter.