Den Lenker ihres Rads fest im Griff, konzentriert sich Alessa-Catriona Pröpster auf den Start. Foto: Privat

Radsport: 19-Jährige bei U23-EM der Bahnradfahrer mit dem Team top.

Die Jungingerin Alessa-Catriona Pröpster fährt weiter in der Erfolgsspur. Am vergangenen Freitaggewann sie bei den Bahnrad-Europameisterschaften der U23 im Italienischen Fiorenzuola d’Arda den Titel im Team-Sprint

"Das war nach dieser langen Pause natürlich ein Super-Erfolg", sagt Klaus Pröpster, der seine Tochter in die Emilia-Romagna begleitet. Schließlich sei sie seit August 2019 kaum noch bei Rennen an den Start gegangen. Zunächst setzte die 19-Jährige eine Operation am Sprunggelenk außer Gefecht, danach wurde sie von der Corona-Pandemie ausgebremst. "Wir sind schon froh, dass die U23-EM überhaupt stattfindet. Die hätte zunächst in Portugal und dann an einem anderen Ort in Italien über die Bühne gehen sollen. Nun ist Fiorenzuola bereits der ›dritte‹ Austragungsort. Es ist zwar aufgrund der Corona-Bedinungen alles ein bisschen Gewöhnungsbedürftig, aber die Ausreichter machen das sehr gut.", so Klaus Pröpster.

Für Alessa-Catriona Pröpster, die inzwischen für den RV Offenbach an den Start geht, war der Titel im Team-Sprint der erste große Erfolg in der U23-Klasse, nachdem sie zuvor bei den Juniorinnen als zweifach Welt- und zweifache Europameisterin geglänzt hatte. Im Finale gegen die Auswahl Russlands rettete die Jüngste im Bunde an Position drei, den ihre Teamkolleginnen Lea Sophie Friedrich (Schweriner SC) und Pauline Grabosch (RSC Turbine Erfurt) herausgefahren hatten, ins Ziel. Am Ende hatte die BDR-Equipe mit der Zeit von 1:20,726 Sekunden einen knappen Vorsprung auf das russische Trio (1:20,866). Dabei hatte Pröpster auf der mit 394 Metern ungewöhnlich langen Bahn so ihre Probleme. "Ich hatte noch nie so einen harten Wettkampf und musste noch nie so kämpfen. 1200 Meter können ganz schön lang sein und weh tun", sagte die Jungingerin. Und sie musste im Team-Sprint nicht nur einmal ran, denn vor dem Finale galt es zunächst die Qualifikation erfolgreich zu überstehen.

Heute hat die 19-Jährige ihre zweite und letzte Startgelegenheit bei den Europameisterschaften im Keirin, dem japanischen Kampfsprint. "Natürlich hofft sie auf einen Platz im Finale, alles, was dann noch kommt, wäre das i-Tüpfelchen für Alessa", sagt Klaus Pröpster. Und dennoch steht noch ein kleines Fragezeichen hinter dem Wettbewerb: das Wetter. Denn in Fiorenzuola d’Arda wird auf einer Open-Air-Bahn gefahren, und dieser Umstand hat schon einige Entscheidungen ins Wasser fallen lassen.

Nach dem Abitur am Sportinternat in Kaiserslautern macht Alessa-Catriona Pröpster inzwischen ihre Ausbildung an der Bundespolizei-Sportschule in Kienbaum (Brandenburg), trainiert aber den überwiegenden Teil des Jahres weiterhin bei Frank Ziegler in Kaiserslautern.