Ein Augenschmaus bot der Showtanz des Tanzstudio Diersteins zum Abschluss des Ehrungsmarathons beim Festakt. Foto: Herzog

Beim Festbankett des Radfahrervereins "Edelweiß" Sulgen wird das ehrenamtliche Engagement der Funktionäre und ihrer Vorgänger mehrfach gewürdigt. Drei neue Ehrenmitglieder kommen hinzu.

Schramberg-Sulgen. "Wir drehen am Rad": Unter dieses Motto stellte Vorsitzender Thomas Brüstle das Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen. Nach seinem kurzen Rückblick in die Vereinsgeschichte mit bislang einem Dutzend Vorsitzende sprach Brüstle von einem umfassenden Leistungs- und Breitensportangebot, bei der die Radlermusik ein Alleinstellungsmerkmal darstelle.

Der Aufstieg in die zweite Radball-Bundesliga sei nur möglich gewesen durch eine hervorragende Jugendarbeit. "Viele haben in der Vergangenheit Freizeit und Herzblut investiert, damit wir heute dieses Jubiläum feiern können", richtete der Radler-Chef seinen Dank an die Ehrenamtlichen.

Aufstieg als Sahnehäubchen

Oberbürgermeisterin und Schirmherrin Dorothee Eisenlohr betonte, das viertägige Fest beweise, wie gut die Mitglieder des Vereins seien, um 500 Arbeitsschichten zu besetzen. Das sei nur möglich, weil die Radler freundschaftliche Kontakte zu anderen Vereinen in Sulgen pflegten und Unterstützung erhielten. Für sie beeindruckend sei, dass eine Deutsche Meisterschaft im Straßenrennen in die Stadt komme. Auch die Radballer der zweiten Bundesliga trügen Schramberg über die Grenzen hinaus. "Der RVE ist etwas Besonderes und ich freue mich, die Schirmherrin zu sein. Bei der Programmauswahl weiß man gar nicht, wo der Höhepunkt liegt, es sind gleich mehrere", hob die Oberbürgermeisterin hervor.

Ulrich Bock, Vorstandsmitglied beim Württembergischen Radsportverband (WRSV) und Vorsitzender des Bezirks Schwarzwald-Zollern, plauderte aus, wie die enge Beziehung zum RVE durch Erwin Trost (Vorsitzender von 1952 bis 1979) entstand: "Der Eugen war mit allen Wassern gewaschen. Der hat mich für den Radsportverband und Radsportkreis kassiert", schmunzelte Bock und bezeichnete den Radfahrerverein Sulgen als Aktivposten im Verband. "Der Verein hat den Verbandstag im April ausgerichtet, jetzt eine Deutsche Meisterschaft im Radrennen und dann kommt noch das Radball-Weltcup-Finale im November. Das strahlt nach außen", lobte Bock.

Von wegen Antiquität

Die Glückwünsche des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) und Sportkreises Rottweil überbrachte Sportkreisvorsitzender Karl-Heinz Wachter. Er bestätigte dem Jubelverein, sich immer wieder neuen Aufgaben gestellt zu haben. Die Verantwortlichen hätten mit sicherem Gespür das Vereinsangebot mit dem Herzstück Radball ausgebaut. Die Auswanderungsproblematik und der zweite Weltkrieg hätten den Radler ordentlich zugesetzt. "Mit 100 Jahren beginnt eigentlich der Status der Antiquität. Davon ist beim REV nichts zu spüren. Er kann auf das Erreichte stolz sein und dass das Edelweiß weiter hervorsticht", adelte Wachter die Sulgener Radler.

Für Roland Weißer vom Patenverein "Wanderlust" Waldmössingen steht das Wochenende in Sulgen ganz im Zeichen des Radsports. Erfreulich sei, dass wieder ein hochklassiger Renntag in Sulgen veranstaltet werde. Da nun auch der RSV Hardt in die zweite Radball-Bundesliga aufgestiegen sei, freue er sich auf packende Lokalkämpfe.

Zielgerichtete Nachwuchsarbeit

Wie Ralf Rückert als Vorsitzender des Stadtverbands für Sport beim Blick auf die Homepage des RVE feststellte, sind bei den Radlern Tradition, Fortschritt und Information eng miteinander verbunden. Ob Leistungssport oder Breitensport, sie seien immer auf der Höhe der Zeit. Dies gelinge nur mit zielgerichteter Nachwuchsarbeit, bekräftigte Rückert.

Im Namen des Vereinsrings Sulgen gratulierte Hape Marte. Der Edelweiß habe sich in all den Jahren vorbildlich im Vereinsring und zum Wohl der Bevölkerung engagiert, sei ein wichtiger Baustein und eine tragende Säule. Bei seinem Ausflug in die Geschichte des Rades kam Marte zu der Feststellung: "Das Fahrrad funktioniert immer und überall. Auf langen Strecken wird es das Auto nie schlagen, den Verbrennungsmotor aber auf jeden Fall überleben. Damit ist auch die Zukunft des RVE gesichert", unterstrich der Vereinsring-Chef.

"Edelweiß-Echo" spielt auf

Vor, während und nach dem Festakt spielte das "Edelweiß-Echo", das den Status einer Hauskapelle beim RV Sulgen genießt, zur Unterhaltung auf. Ein Augenschmaus bot der Showtanz des Tanzstudios Dierstein, den die Besucher mit tosendem Applaus honorierten und eine geforderte Zugabe erhielten.

Am Montag findet das Jubiläumsfest mit dem Kindernachmittag und Handwerkervesper seinen Abschluss. Nochmals musikalische Unterhaltung gibt es durch die Werkskapelle Kern-Liebers und der Bauernkapelle Trichtingen.