Nach drei Jahren Zwangspause blickte der Radfahrerverein Edelweiß Wellendingen an einem Abend auf die Jahre 2019, 2020 und 2021. Im Mittelpunkt standen die Berichte der Funktionäre und umfangreiche Ehrungen.
Wellendingen - Die Sorgen um die Zukunft des Vereins hätten sich zum großen Teil als unbegründet erwiesen, stellte Vorsitzender Gerhard Banholzer erleichtert fest. Er führt zusammen mit Kerstin Grießer und Ralf Hannemann den Verein. Abgänge der älteren Vereinsmitglieder hatten weitestgehend durch Neueintritte kompensiert werden können.
Die Trainerinnen hätten sich durch laufend neue Situationen des Trainingsbetriebs in der Pandemie immer wieder frisch orientieren müssen und hätten es mit tollem Einsatz geschafft, die Kinder bei der Stange zu halten. "Bis jetzt sind wir mit einem blauen Auge durch Unterstützung der Gemeinde und der Spender durch die Pandemie gekommen. Jetzt können wir wieder in die Zukunft planen", so Banholzer.
Zeichen stehen auf Vollgas
Und diese Zukunft hat es in sich. Denn nach zwei Jahren, in denen weitgehend kein oder kaum Training möglich war und praktisch alle Veranstaltungen hatten abgesagt werden müssen, stehen jetzt die Zeichen auf Vollgas. Denn Trainerin Kerstin Grießer und ihre Kolleginnen ließen sich nie entmutigen oder aus dem Konzept bringen.
Sie begeisterten nicht nur durch eine neue Kooperation Schule-Verein rund 20 neue Kinder für das Einradfahren, sondern sind gleich in mehreren Klassen mit ihren Teilnehmern bei Meisterschaften aktiv und erfolgreich.
Landesmeisterschaften Ende Mai ausgerichtet
So richtet der Radfahrerverein Wellendingen am 28./29. Mai in Deißlingen die baden-württembergischen Meisterschaften mit etwa 70 Sportlern aus. Danach stehen Teilnahme bei der süddeutschen Meisterschaft in Appenweier und der deutsche Meisterschaft in Schorndorf auf dem Wettkampfkalender. Und vier Teilnehmer aus Wellendingen haben sich sogar bereits im März für die Weltmeisterschaft im französischen Grenoble vom 26. Juli bis 3. August qualifiziert (wir haben berichtet).
Laut Geschäftsführerin Rose Buschle hat der Radfahrerverein derzeit 177 Mitglieder und 49 Ehrenmitglieder. Davon sind 53 Erwachsene und 74 Kinder und Jugendliche. 35 sind aktive Einradfahrer, sie seien der Stolz des Vereins, so Buschle.
Bürgermeister-Stellvertreter Tobias Schlenker zeigte "begeistert durch den Tatendrang". Trainerinnen und Vereinsfunktionäre hätten unzählige Stunden für den Verein geopfert, jeder sei seiner Verantwortung mehr als nachgekommen.
Nach den Wahlen
Bei den Wahlen wurden die Vorsitzenden Gerhard Banholzer, Kerstin Grießer und Ralf Hannemann sowie Kassiererin Jeanette Albrecht sowie die Kassenprüfer Andrea Banholzer und Hans-Peter Buschle in ihren Ämtern bestätigt. Für die ausscheidende Rose Buschle wurde kein Ersatz als Geschäftsführerin gefunden. Ellen Habel löst Carina Belling als Schriftführerin ab.
Als Trainerinnen fungieren Kerstin Grießer, Ulrike Zimmerer, Ellen Habel, Stefanie Blache, Svenja und Jolina Grießer sowie Xenia Zimmerer. Jugendleiterin ist Ulrike Zimmerer. Als Zeug- und Fahrwart wurde Waldemar Grin, als Bannerführer Franz Koch und als Bannerbegleiter Monika Koch und Konrad Wekenmann wiedergewählt.
Zwei Damen im Mittelpunkt
Nur ungern lässt Gerhard Banholzer Rose Buschle und Andrea Banholzer aus dem Vorstand gehen. Seit jeweils 46 Jahren sind beide am vorderster Front in nimmermüdem Einsatz. "Ohne die Zwei kann man sich den Radfahrerverein eigentlich gar nicht vorstellen", sagte Banholzer.
Beim Organisieren von Veranstaltungen, Wettkämpfen und Festen waren sie immer ganz vorne mit dabei. Beim Weiterführen, Neuausrichten und richtungsweisenden Entscheidungen gingen sie immer vorne weg. Im Lauf der Jahre habe er von dem riesigen Erfahrungsschatz der beiden profitieren können.
Zunächst seien es die Anfänge des Kunstradfahrens, viele Volksmärsche, unzählige Korsos, Vereinsausfahrten, Gartenfeste und zuletzt Einrad-Events und Meisterschaften gewesen, die sie mit organisiert hatten.
Rose Buschle
Rose Buschle arbeitete seit 46 Jahren als Geschäftsführerin. Sie habe gefühlt nie einen Termin oder einen Antrag verpasst oder eine Abgabe vergessen. Für ihre Arbeit in der Mitgliederverwaltung, den Einladungen zu Versammlungen, Ehrungen oder Meldungen an verschiedene Verbände könne der Verein und er persönlich gar nicht genug danken.
Andrea Banholzer
Seine Frau Andrea ist ebenfalls seit 46 Jahren als Trainerin im Kunstradfahren, Jugendleiterin, Gymnastiklehrerin, Schriftführerin, Kassenprüferin und lange Jahre als Ausschussmitglied tätig. Er habe kein WhatsApp und keine E-Mail gebraucht, in Person seiner Frau habe er einen riesigen Erfahrungsschatz zuhause gehabt, was im Verein wann und wo durchgeführt worden sei.
Andrea Banholzer wurde von ihm mit der silbernen Ehrennadel des Württembergischen Radsportverbandes WRSV und mit der Verdienstnadel in Gold des Württembergischen Landessportbundes WLSB ausgezeichnet.
Rose Buschle erhielt ebenfalls die Verdienstnadel in Gold des WRSV, die silberne Ehrennadel des WLSB hatte sie bereits früher verliehen bekommen.
Weitere Ehrungen
Weiterhin wurden für jeweils 25 Jahre im Verein Marcel Griesser, Victoria Jopp, Michael Roth und Benjamin Wekenmann mit der goldenen Vereinsehrennadel ausgezeichnet.
Die silberne Vereinsehrennadel für jeweils zehn Jahre Vereinstreue erhielten Nicola Angst, Anna Butschek, Kerstin Grießer, Theresa Hadijo, Ralf Hannemann, Jochen Hermann, Mathias Jedig, Jana Schönewolf, Lorena Vogel, Matthias Grießer, Hannah Bauer, Lea Götz, Julia Hannemann, Anna-Lena Hermann, Fabienne Huber, Bernd Riedesser, Jule Rösner und Daniela Schmelz.