Am Ende der Verengung der B27 bei Bodelshausen von zwei auf eine Spur steht die Geschwindigkeitsmessanlage, die geraume Zeit vorschriftsmäßig schnell Fahrende verunsicherte. Das Problem ist jetzt behoben. Foto: Stopper (Archiv)

Mit Schrittgeschwindigkeit im Stau – und trotzdem geblitzt? Das sollte auf der B27 bei Bodelshausen nun nicht mehr passieren.

Nicht länger werden Autofahrer auf der Bundesstraße 27 aus dem Zollernalbkreis in den Kreis Tübingen geblitzt, wenn sie vorschriftsgemäß 80 Stundenkilometer oder weniger fahren. Ein nicht korrekt isoliertes Kabel hatte dazu geführt, dass der Zusatzblitz in einem älteren „Starenkasten“ an der Verengung bei Bodelshausen willkürlich auslöste.

Klaus Preisendanz, Sachgebietsleiter für Ordnung und Verkehr bei der Stadt Mössingen, erklärt auf Frage unserer Redaktion, wo das Problem lag und wie es gelöst worden ist. Die Kommune im Kreis Tübingen ist zuständig für Wartung und Betrieb dieser Geschwindigkeitsmessanlage.

Doppelblitz soll bessere Fotos ergeben

Im August vergangenen Jahres, berichtet Preisendanz nach einem raschen Blick in seine Unterlagen, wurde rechts der Fahrbahn in Richtung Tübingen die schwarze Säule einer neuen Messanlage aufgestellt. „Es hat sich gezeigt, dass zu bestimmten Zeiten die Bildqualität schlecht war.“

Daher wurde der alte „Starenkasten“ links der Fahrbahn wieder in Betrieb genommen. Genauer gesagt: die darin noch enthaltene Blitzeinheit. Der Doppelblitz aus beiden Richtungen soll vor allem in der Dämmerung für bessere Fotos sorgen.

„Das Ergebnis war, dass der Blitzer ,Discobeleuchtung’ machte.“

„Das Ergebnis war, dass der Blitzer ,Discobeleuchtung’ machte“, erfuhren Preisendanz und seine Kollegen schnell: Verunsicherte Autofahrer riefen bei der Stadt Mössingen, der Polizei und anderen Behören an um darauf hinzuweisen, dass sie ganz sicher nicht mehr als die erlaubten 80 Stundenkilometer gefahren seien – und trotzdem geblitzt wurden. Allein im Mössinger Rathaus seien jeden Tag rund zehn Anrufe wegen des Blitzers eingegangen, sagt Preisendanz.

Am vergangenen Donnerstag waren städtische Vollzugsbeamte und ein Technier des Herstellers Jenoptik vor Ort. Sie stellten fest, dass ein Kabel der Anlage nicht korrekt isoliert war: „Daher kam das wilde Blitzen“, sagt der Mössinger Rathausmitarbeiter. „Das Problem ist jetzt behoben“, ist er zufrieden. Schon am Freitag habe niemand mehr angerufen.

„Fotos wurden keine gemacht.“

Und Strafzettel haben die zu Unrecht Geblitzten sowieso nicht bekommen: „Fotos wurden gar keine gemacht.“