Wie das Original – Valentin L. Findling als Freddie Mercury Foto: Klostersommer

„The Music of Queen live“ bringt den jungen Freddie Mercury ins Hirsauer Kloster.

Die Band Queen, insbesondere deren legendären Frontsänger Freddie Mercury nachzuahmen, birgt stets ein Risiko – die Lieder, der Gesang, die Auftritte sind den Menschen derart präsent, dass nicht viele Tribute-Künstler dem Vergleich mit dem Original standhalten können. Die erst rund zwei Jahre alte Band „The Music of Queen live“ aber bewies beim Klostersommer, dass es möglich ist.

 

Gleich zu Beginn hatte „The Music of Queen live“ die Überraschung auf ihrer Seite. Vier junge Männer in schlichter Kleidung, standen bereits auf der Bühne und fingen an, zu musizieren. Heute geht es also rein um die Musik von Queen, nicht um deren Auftritte, dachte sich wohl der ein oder andere. Doch weit gefehlt: Plötzlich sprang die Hauptperson des Abends auf die Bühne. Und da war er: der schillernde, junge Freddie Mercury. Mit Schnauzbart, Kostüm, den Bewegungen und vor allem der Stimme des Originals.

Auf die Unterstützung des Publikums ist Verlass

Valentin L. Findling alias Mercury muss sein Idol bis ins kleinste Detail studiert haben: Sogar die charakteristischen Mundbewegungen, wenn er gerade nicht ins Mikrofon sang, hatte Findling eingeübt. Vielleicht ein bisschen zu sehr? Ein so talentierter Künstler darf schließlich auch etwas von seiner eigenen Persönlichkeit auf die Bühne bringen.

Das tat der Frontmann der Tribute-Band immerhin bei den Zwischendurch-Ansprachen an das Publikum. Wäre die Wolkendecke nicht ohnehin pünktlich zu Konzertbeginn aufgebrochen, wäre das wohl spätestens passiert, als der junge Sänger sein strahlendes Lächeln zeigte. Das auch ohne die Zahnfehlstellung, die das Original so einzigartig machte, die Leute in seinen Bann zog.

Was die fünfköpfige Band im Kreuzgang des Klosters aber musikalisch bot, trotzt jeder Beschreibung. Jeder der vier Musiker an Bassgitarre, Keyboard, Schlagzeug und E-Gitarre beherrschte sein Instrument bis zur Perfektion. Was sie teils eindrucksvoll bei minutenlangen Soli unter Beweis stellten. Sogar die „Königsklasse“ (Zitat Findling) der Queen-Songs, „Bohemian Rhapsody“, meisterte die Band fabelhaft. Obwohl dieses Lied live sehr schwer zu singen und zu spielen sei, wie Findling selbst einräumte. Überhaupt könne es nur funktionieren, „wenn ihr mitsingt“, meinte er im Vorfeld des Liedes. Und was soll man sagen – auf die Unterstützung des Publikums konnte sich die Band vollauf verlassen.

Freilich nicht nur während dieses Songs. Nach der Pause setzten sich die Zuschauer größtenteils nicht mal mehr hin. Warum auch, wenn bei den Queen-Klassikern „I want to break free“, „I want it all“ oder „A kind of magic“ ohnehin alle aufspringen würden.

Bei einigen Nummern, gerade langsameren, setzte sich „der junge Freddie“ auch selbst ans Keyboard. Und beim „schönsten Liebeslied auf der ganzen Welt“, „Love of my Life“, ließ er lediglich die Gitarre und seine Stimme wirken.

Diese Mischung aus ruhigen Tönen und den flotten Songs, alles dargeboten in erstklassiger Qualität, wollte das Publikum auch nach rund zwei Stunden nicht beendet wissen. „The Music of Queen live“ gaben gleich mehrere Zugaben. Die letzte hing gar wie ein Versprechen in der Luft: „The Show must go on“.