Nicht Corona, sondern zwei andere Krankheiten: Der „entfesselte“ Boris Johnson und eine Windsor-Verwandte plaudern aus, an was die Queen 2022 gestorben sein soll. Zwei Tage vor ihrem Ableben vereidigte sie noch die Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss.
Es ist nicht gerade die feine englische Art: In neuen Enthüllungen über die letzten Lebenstage der britischen Königin Elizabeth II. werden verschiedene gesundheitliche Umstände ihres Ablebens bekannt. Sowohl der ehemalige Premier Boris Johnson als auch eine enge Verwandte der königlichen Familie geben private Einblicke in die Zeit vor ihrem Tod am 8. September 2022 im Alter von 96 Jahren auf Balmoral Castle in Schottland.
In seinen Memoiren „Unleashed“ enthüllt Ex-Premier Boris Johnson, dass die Königin bereits ein Jahr vor ihrem Tod an einer Form von Knochenkrebs litt. Bei seinem letzten Treffen mit der Monarchin, nur wenige Tage vor ihrem Tod, bemerkte er ihre sichtbare körperliche Veränderung. Die Königin erschien blass und gebeugt, mit dunklen Blutergüssen an Händen und Handgelenken, vermutlich von medizinischen Behandlungen.
Queen starb wohl nicht an Long Covid
Seinerzeit war auch über Long Covid spekuliert worden, nachdem die Queen im Februar 2022 positiv auf Corona getestet worden war. Eine Bestätigung dafür hatte es vom Königshaus jedoch nie gegeben.
Trotz ihrer schweren Erkrankung habe die Queen ihre charakteristische Würde behalten und gelegentlich ihr bekanntes strahlendes Lächeln gezeigt, berichtet Boris Johnson.
Eine weitere Perspektive liefert Lady Pamela Hicks, eine Cousine von Prinz Philip, indirekt über ihre Tochter India Hicks. Nach ihrer Schilderung, die von britischen Medien wider gegeben wird, erlitt die Queen kurz vor ihrem Tod einen Schlaganfall. India Hicks erfuhr von dem kritischen Zustand der Königin mutmaßlich noch vor der offiziellen Bekanntmachung und informierte umgehend ihre Mutter.
Die Queen zeigte Haltung bis in den Tod
Bemerkenswert ist, dass die Queen trotz ihrer schweren Erkrankung bis zuletzt ihre königlichen Pflichten erfüllte. Nach Johnsons Aussage wusste Elizabeth II. bereits den ganzen Sommer über, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Dennoch war sie fest entschlossen, ihre letzte Pflicht zu erfüllen: den geordneten Übergang von einer Regierung zur nächsten zu gewährleisten. Nach dem Rücktritt von Boris Johnson im Sommer 2022 konnte die Queen zwei Tage vor ihrem Tod noch die Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss vereidigen. Diese blieb allerdings nur 49 Tage im Amt, bevor sie von Rishi Sunak abgelöst wurde.
Offiziell wurden im Totenschein „natürliche Ursachen“ angegeben. Die nun bekannt gewordenen Details zeichnen jedoch ein komplexeres Bild aus der letzten Lebensphase der Queen. Offenbar spielten sowohl der Knochenkrebs als auch der mutmaßliche Schlaganfall eine Rolle bei ihrem Ableben.
Boris-Johnson-Autobiografie
- Titel: „Unleashed“ – („Entfesselt“)
- Verlag: HarperCollins
- ISBN: 9780008618209
- Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2024
- Sprache: Englisch
- Umfang: 784 Seiten
- Einband: Hardcover
- Preis: 30 Britische Pfund
Solche Enthüllungen sind für die britische Öffentlichkeit ungewöhnlich, da gesundheitliche Angelegenheiten der Königsfamilie traditionell als streng vertraulich behandelt werden. Boris Johnson, der Gerüchten zufolge an einem Comeback basteln soll, hat in seinem Buch jedoch über diverse britische Usancen hinweg gesetzt. Der Guardian strafte ihn daraufhin mit der Schlagzeile „Memoiren eines Clowns“. Auf Deutsch ist das Werk noch nicht erhältlich.