Die Konzepte für Baufeld 1 im neuen Quartier Urtelen liegen vor, und der Siegerentwurf zeigt neue Wege für die Balinger Wohnlandschaft auf.
Bei den Grundstückvergaben im neuen Quartier Urtelen an der Geislinger Straße in Balingen geht die Stadt Balingen den Weg der Konzeptvergaben. Im Sinne eines „Wettbewerbs der Ideen“ sollen Grundstücke nicht meistbietend, sondern nach dem jeweils besten Konzept vergeben werden.
Was ein gutes und tragfähiges Konzept ausmacht, darüber hat eine Bewertungsjury mit Mitgliedern aus Verwaltung, externen Fachbeiräten und Fraktionsmitgliedern des Gemeinderates am 15. Oktober in nichtöffentlicher Sitzung beraten.
In der Oktober-Sitzung des Gemeinderates wurde das Ergebnis der Jurysitzung öffentlich vorgestellt.
Vier Baufelder werden veräußert
Insgesamt sollen laut Mitteilung der Stadt in Urtelen vier Baufelder per Konzeptvergabe veräußert werden. Mit rund 4500 Quadratmetern ist Baufeld 1 das größte Baufeld „und aufgrund einer gemeinsamen Tiefgarage eine komplexe Aufgabe“. Aus diesem Grund richtete sich diese erste Ausschreibung, die Ende Mai veröffentlicht wurde, an Investoren, Wohnungsbauunternehmen und Genossenschaften.
Drei Bewerbungen sind der Stadt Balingen zufolge eingegangen, wurden begutachtet im Hinblick auf städtebauliche Qualitäten, die Frage des Mehrwerts für das Quartier und die Stadt, die Nachhaltigkeit des Projektes, Innovationskraft und vor allem im Hinblick auf Wohnqualitäten sowie die Frage, wie und in welchem Umfang sozialgeförderter Wohnungsbau in die Konzeption eingeflossen ist.
44 Wohnungen sollen entstehen
„Überzeugen konnte das Projekt ‚Passerelle‘ der Oekogeno eG aus Freiburg: Vier dreigeschossige Baukörper platzieren sich um einen gemeinschaftlichen grünen Innenhof. Ein Erschließungssteg für die oberen Geschosse ist Begegnungsraum, Spielbereich, Hauszugang und Erlebnisraum zugleich“, ist in der Mitteilung zu lesen.
44 Wohnungen sollen entstehen, 26 als genossenschaftliche Wohnungen und 20 Prozent als sozialgeförderter Wohnraum, zudem werden inklusive Wohnungen integriert.
„Darüber hinaus verbleiben frei finanzierte Wohnungen. Ein breitgefächerter Wohnungsmix von 1,5 bis 5-Zimmerwohnungen ergänzt mit gemeinschaftlichen Angeboten wie Gemeinschaftsraum, Gästewohnungen und Co-Working verspricht Vielfalt und Durchmischung. Ein Tante-M-Laden als kleiner Regiomarkt ist angedacht, ebenso E-Car-Sharing, Gebaut werden soll in Holzmassivbauweise mit nachhaltigem Energiekonzept“, heißt es.
Gemeinderat muss noch beschließen
„Der Konzeptbeitrag kann sowohl in seiner konzeptionellen, architektonischen als auch gemeinschaftlich angelegten Haltung voll überzeugen“, wird das Protokoll der Jury in der Mitteilung zitiert.
„Der erste Schritt ist getan und ein gutes Konzept gefunden. Die Vergabe an die Oeko-geno ist ausstehend“, heißt es. Hier ist geplant, dass der Gemeinderat diese noch im laufenden Jahr beschließt. Das zweite Baufeld ist ebenfalls bereits in der öffentlichen Ausschreibung.
Interessierte Investoren, Wohnungsbauunternehmen und Genossenschaften können sich noch bis 3. November zur Teilnahme anmelden. Alle Unterlagen stehen unter www.balingen.de zur Verfügung. Auch für Baugemeinschaften werden weiterhin Grundstücke vorgehalten. Hier finden sich ebenfalls Informationen auf der städtischen Homepage.