Wer in Quarantäne muss und niemanden hat, der für ihn die Einkäufe erledigen kann, muss sich zu helfen wissen. Einige Supermärkte und Lieferanten bringen die Lebensmittel bis zur Haustür. (Symbolbild) Foto: Klose/dpa

Die Zeit der Hamsterei ist passee, die meisten Vorratskammern zu Hause wieder auf Normalniveau. Und wenn dann doch einmal die Quarantäne droht? Wir haben zusammengestellt, welche Möglichkeiten es gibt, sich Lebensmittel nach Hause liefern zu lassen.

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Oberndorf - Die erste Anlaufstelle für die Versorgung während der Quarantänezeit sollten Verwandte, Freunde oder Nachbarn sein. Wer aber niemanden hat, den er um einen Gang zum Supermarkt bitten kann, muss sich anders helfen.

Amazon hat alles? Nun, eine Rubrik für Lebensmittel gibt es jedenfalls. Man findet bei dem Internet-Händler unter anderem Bananen, Ingwer oder Orangen. Das Problem ist jedoch, dass die Lieferzeit bis zu eine Woche betragen kann. 

Die schnellere Option sind die Edeka-Märkte. Edeka wirbt mit deutschlandweitem Versand. Das schließt auch den Schwarzwald ein. Der Versand funktioniert per DHL. Ab einem Bestellwert von 75 Euro ist die Lieferung sogar versandkostenfrei.

Lokale Filialen helfen weiter

"Darüber hinaus bieten einige der selbstständigen Kaufleute des Edeka Südwest-Verbunds auf lokaler Ebene einen Lieferservice sowie die Möglichkeit, Lebensmittel online einzukaufen", teilt Unternehmens-Referentin Nina Schmidt auf Anfrage mit. "Da die Mehrzahl unserer Märkte von selbständigen Kaufleuten betrieben wird, bitten wir um Verständnis, dass wir hier keine Informationen zu einzelnen Unternehmen geben können." Im Zweifelsfall lohnt sich also ein Anruf bei der jeweiligen Filiale. 

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Interessant für Bewohner des westlichen Schwarzwald-Rands, die ein Smartphone haben: "Seit Anfang 2021 besteht auch die Möglichkeit, sich über die Bringman-App Lebensmittel nach Hause liefern zu lassen. Über die App kann man das ganze Sortiment eines Edeka-Markts einsehen und einen Einkauf zusammenstellen", erklärt die Referentin. "Ein Bringman-Lieferant geht im Markt einkaufen und liefert zum gewünschten Termin bis an die Haustür. Auch Artikel der Frischetheken können Kunden so online bestellen." Für den Einkaufsservice fällt eine Liefergebühr an. Bislang ist Bringman entlang der Rheinschiene von der Schweizer Grenze über Freiburg bis Karlsruhe verfügbar, weitere Gebiete sollen folgen. Bisher vertreten sind unter anderem Edeka Lehmann in Haslach im Kinzigtal, Decker's Frische Center in Oberkirch, Kohlers E Center Arena in Lahr, sowie mehrere Filialen in Freiburg und Karlsruhe.

Tiefkühl-Lieferanten fahren jede Adresse an

Gut für Fernbestellungen geeignet sind Tiefkühl-Lieferanten wie Bofrost und Eismann. Bofrost liefert - einige wenige Inseln ausgenommen - deutschlandweit direkt vor die Haustür. Es gibt laut Homepage weder einen Mindestbestellwert, noch eine Verpflichtung zum regelmäßigen Kauf. Es gehören unter anderem Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch und Kartoffelprodukte zum Sortiment. Ähnlich ist das Sortiment von Eismann. Wer sich als Kunde anmeldet, erhält nach wenigen Tagen einen Anruf von der dem Wohnort zugeordneten Eismann-Niederlassungsstelle. Dann werde ein regelmäßiger Termin ausgemacht, zu dem Bestelltes entgegen genommen und besprochen werden könne, was der Eismann-Mitarbeiter bei der nächsten Lieferfahrt mitbringen soll. 

Wer nicht im Einzugsgebiet einer Eismann-Stelle wohnt, bekommt die Ware per Express-Lieferung als Paket. Je nachdem, wie hoch der Warenkorbwert ist, fallen dann unter Umständen zusätzliche Lieferkosten an. Der Express-Service funktioniert laut Homepage aber in ganz Deutschland.

Recht fix ist der Lieferservice von Netto. "Bestellte Produkte werden ab 50 Euro versandkostenfrei in der Regel innerhalb von zwei Werktagen von Postdienstleistern deutschlandweit geliefert", bestätigt die Abteilung Unternehmenskommunikation von Netto auf Nachfrage. Der Netto-Online-Shop bietet allerdings nur ungekühlte, haltbare Lebensmittel. Die Bezahlung kann per Rechnung oder mit marktüblichen Online-Zahlarten wie beispielsweise Paypal oder Kreditkarte erfolgen. 

Teuer, aber nachhaltig und unkompliziert?

Nicht nur mit Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, sondern auch mit Lieferungen wöchentlich und deutschlandweit direkt an die Haustür mit frei wählbarem Zeitfenster, wirbt Hello-Fresh. Der Lieferservice hat ein besonderes Konzept: Der Kunde sucht sich wöchentlich vorgeschlagene Rezepte aus, gibt die Portionen-Zahl an und bekommt die frischen Zutaten dafür anschließend geliefert. Die Mindest-Liefermenge liegt pro Woche bei zwei Gerichten mit jeweils zwei Portionen. Die Gericht-Auswahl ist groß und wechselt ständig. Ganz billig ist diese Art der Verköstigung jedoch nicht. "Bei zum Beispiel drei Gerichten für je zwei Personen pro Woche beträgt der Preis 37 Euro", so die Sprecherin. Je Box kommen Versandkosten in Höhe von 5,49 Euro dazu. Das macht pro Woche 42,49 Euro. Eine Mahlzeit kostet überschlagen also etwa sieben Euro. 

Postleitzahl eintippen und Lieferanten finden

Wer unter diesen Vorschlägen nichts Passendes gefunden hat, kann hier  seine Postleitzahl eingeben und sich anzeigen lassen, welche Supermärkte zu ihm nach Hause liefern.

Bei einigen Supermärkten kann man sich den Anruf jedoch sparen. Kaufland und Aldi Süd etwa liefern keine Lebensmittel. Real liefert zwar, jedoch nur in den größeren Städten und damit nicht im ländlichen Schwabo-Raum.

Landratsämter helfen manchmal weiter

Im größten Notfall  kann auch ein Anruf beim Landratsamt helfen. In vielen Fällen haben die Ämter Versorgungs-Strukturen eingerichtet oder können dem Betroffenen einen Tipp geben, wer ihm helfen kann.