Das sind die groben Pläne für den Umbau des Ringsheimer Bahnhofs zum Mobilitätsknoten. Grafik: Keller

Umbau: Neue Bushaltestelle und Wartehalle sowie Fahrradboxen und neue Parkplätze

Ringsheim - Schon beim ersten ECE-Halt machte Bürgermeister Pascal Weber deutlich, dass am Ringsheimer Bahnhof noch viel geschehen soll. In der kommenden Gemeinderatssitzung wird dies nun angegangen: Ein multimodaler Mobilitätsknoten soll entstehen.

Qualitätsverbesserungen am Bahnhof stehen schon länger auf der Agenda des Ringsheimer Gemeinderats. Besonders dringlich scheinen diese im Hinblick darauf, dass der Bahnhof ab Dezember offiziell "Ringsheim/Europa-Park" heißen wird und somit für die ankommenden Gäste quasi zu dessen Visitenkarte wird. Ein attraktiver Ringsheimer Bahnhof wird die Bereitschaft der Gäste, Pendler und Park-Mitarbeiter auf den Nahverkehr mit Shuttlebussen umzusteigen, merklich erhöhen. Dadurch wiederum könnte das Straßenverkehrsnetz entlastet und CO2 eingespart werden, macht die Vorlage für die Gemeinderatssitzung am 29. Juni deutlich.

Zwischenzeitlich konnte zwar eine Toilette am Bahnhof in Betrieb genommen werden, aber trotzdem gibt es noch einige Schwachpunkte: Die dortige Bushaltestelle ist offen, ohne Wetterschutz und nicht barrierefrei. Der Pendlerparkplatz ist in die Jahre gekommen und dringend verbesserungswürdig und auch Fahrradabstellanlagen bestehen nur sehr eingeschränkt.

In Zusammenarbeit mit dem Europa-Park und dem Planungsbüro Keller sollen deshalb auf der Westseite des Bahnhofs Verbesserungen geschaffen werden. Es soll der "Multimodale Mobilitätsknoten Ringsheim/Europa-Park" entstehen. Durch ihn soll der Umstieg vom Zug auf Bus, Fahrrad, E-Mobilität, Taxi oder Car-Sharing-Angebote neu geschaffen oder deutlich verbessert werden. Dafür sieht die Beschlussvorlage folgende konkreten Maßnahmen vor:

Verlegung der Bushaltestelle: Da ein Ausbau der Bushaltestelle auf der Ostseite aktuell nicht möglich scheint, soll die eigentliche Bushaltestelle von der Ostseite der Ruster Straße auf die Westseite verlegt werden. Dementsprechend soll die Fahrtrichtung der Busse auch umgekehrt werden, damit diese auch künftig auf der Westseite der Ruster Straße anhalten können. Dort soll dann eine vollkommen barrierefreie Haltestelle geschaffen werden, an der auch zwei Busse hintereinanderstehen können. 

Barriefreier Fußweg: Der Gehweg zum Bike-and-Ride- oder Park-and-Ride-Platz wird barrierefrei umgebaut sowie gegebenenfalls gepflastert.

Wartehalle in Europa- Park-Gestaltung: An der Haltestelle soll eine circa 16 Meter lange und vier Meter breite Buswartehalle mit Überdachung und Glasrückwand errichtet werden. Deren Gestaltung soll dabei an "die Nähe und Verbundenheit zum Europa-Park sowie Rulantica" erinnern, so die Beschlussvorlage.

Zwölf Fahradboxen: Direkt am Zugang zum Bahnhof aus Richtung der Unterführung soll eine Fläche für Bike-and-Ride eingerichtet werden. Dort vorgesehen ist als Abstellmöglichkeit eine geschlossene Anlage mit zwölf Fahrrad-Boxen mit Dach sowie zwölf Schließfächer.

 26 Park-and-Ride-Stellplätze: Ein Park-and-Ride-Parkplatz mit mindestens 26 Stellplätzen soll errichtet werden. Die einzelnen Parkplätze sollen eine Breite von 2,75 Metern haben, damit auch mit größeren Autos ein bequemes Ein- und Aussteigen möglich ist. Es wird einen Behindertenparkplatz und zwei mit einer Ladesäule für Elektroautos geben. Zusätzlich sollen zwei Taxistellflächen, zwei Carsharing-Stellplätze sowie Kurzzeit- und Behindertenplätze eingerichtet werden.n

Begrünung für Tiere: Der Mobilitätsknoten soll begrünt werden, unter anderem mit 16 einheimischen Bäumen mit Nistkästen und Gehölzen.

Das kostet's

Für die Umsetzung des gesamten Projekts "Multimodaler Mobilitätsknoten" wird von Gesamtkosten in Höhe von etwa 360. 000 Euro ausgegangen, von denen 310 .000 Euro zuschussfähig sind. Das Land hat bereits zugesagt, 75 Prozent davon, also 277. 000 Euro zu übernehmen. Zudem hat der Ortenaukreis eine Kofinanzierung in noch festzulegender Höhe zugesagt- Auch der Europa-Park will sich noch finanziell engagieren, insbesondere im Bereich der Buswartehalle. Im Haushalt stehen für das Projekt 100 .000 Euro zur Verfügung, was nach aktuellem Planungen ausreichend sein dürfte.