Qual der Wahl Foto: Melanie Geitlinger

In Schwanau rückt der Tag der Entscheidung näher. Nur: Welcher ist das? Die Bürgermeisterwahl findet morgen in einer Woche statt. Das Nonplusultra-Datum ist, seitdem sich Alexander Schindler krankheitsbedingt und vielbeachtet aus dem Wahlkampf verabschiedet hat, für viele aber der darauffolgende Mittwoch.
 
Noch immer stehen neun Männer und eine Frau parat, künftig die Geschicke der Gemeinde zu leiten. Was auf den ersten Blick mehr als ausreichend erscheint, ist qualitativ anscheinend nicht genug. Eine LZ-Umfrage unter den Gemeinderatsfraktionen hat nicht nur Bestürzung ob des Rückzugs des Topfavoriten zutage gebracht, sondern teils ernsthafte Sorge um die Zukunft Schwanaus. Keiner und keine brachte mit letzter Überzeugung Vertrauen in das geschrumpfte Bewerberfeld zum Ausdruck. Tatsächlich war Schindler darin der einzige Verwaltungsfachmann.
 
Und jetzt – zaubern die Schwanauer noch eine Frau X oder einen Herrn Y hervor, die/den alle für wählbar halten? Eine ambitionierte Aufgabe. Wie zu hören ist, war ein kollektives Aufatmen quer durch den Gemeinderat gegangen, als Schindlers Bewerbung publik wurde. Es dürfte nicht zuletzt am überaus ausgeprägten Schwanauer Ortsteildenken gelegen haben, dass zuvor zahlreiche Anwerbungsversuche gescheitert waren.
 
Im Hintergrund wird längst wieder mächtig getrommelt. Auch das ist zu erfahren. Denn sollte keiner der gelisteten Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erhalten und damit direkt den Rathaus-Chefsessel besteigen, haben Neubewerber nur drei Tage Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen.
 
Was den Schwanauern bleibt, sollte dies niemand tun? Eben doch nur das Vertrauen. In unser Wahlsystem, in die Demokratie, der dieses entspringt – und in eine(n) der ursprünglichen Zehn.