Wie viel Potenzial gibt es für PV-Anlagen auf städtischen Dächern und wie kann es finanziert werden? Diese Frage stellt sich der Gemeinderat in Bad Dürrheim Foto: © AHatmaker – stock.adobe.com

Für reichlich Diskussionsstoff sorgte im Gemeinderat die Vorstellung des Crowdfunding-Projekts zur Umsetzung von PV-Anlagen.

Zur Potenzialanalyse für Photovoltaikanlagen auf städtischen Liegenschaften wurden vorab im Technischen Ausschuss Informationen geliefert.

 

Die Stadtverwaltung möchte möglichst viele Photovoltaikanlagen im städtischen Eigentum realisieren. Damit kann die Stadt bei Energiekosten profitieren und Erträge aus der Stromproduktion nutzen.

Neben der Verpachtung von Dächern kommt auch Crowdfunding in Betracht. Damit kann die Stadt finanziell entlastet werden. Eine Möglichkeit zur Erreichung des Zielwerts besteht in der Verpachtung städtischer Dachflächen an die Bürger-Energie Bad Dürrheim e.G. (BEG). Dabei bliebe die Photovoltaikanlage im Eigentum der BEG, wodurch die Stadt den erzeugten Strom zukünftig abkaufen müsste, was steuerliche Fragen aufwirft.

Weitere Option

Eine weitere Option ist die Zusammenarbeit mit BLCKVRST, einer Tochtergesellschaft der Volksbank Lahr, über ein Crowdfunding-Modell. Diese Lösung eröffnet Bürgerinnen und Bürgern die Chance, sich finanziell zu beteiligen und von einer attraktiven Rendite zu profitieren.

Gleichzeitig ermöglicht dieses Modell eine Umsetzung ohne direkte Investitionskosten für die Stadt. Die Stadt wäre in Form einer Tochter-GmbH Eigentümerin der Photovoltaikanlagen, die den erzeugten Strom an die Stadt verkauft. Die Einnahmen aus dem Stromverkauf dienen der Rückzahlung der Einlagen. Nach Ablauf der Einlagefrist profitiert die Stadt langfristig durch die Erzeugung von eigenem Strom.

Potenzial analysieren

Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieser Option wäre die gesamtheitliche Abwicklung durch einen zentralen Ansprechpartner. Die Stadtverwaltung präferiert aufgrund der genannten Vorteile die Option mit BLCKVRST und schlägt vor, dass die in der Potentialanalyse als geeignet eingestuften Gebäude genauer untersucht werden, um sich dem Ausbauziel des Landes anzunähern.

Vom Gemeinderat wurde starke Zweifel in folgenden Punkten angemeldet. Unvorhergesehene Kosten für die Stadt durch sanierungsbedürftige Dächer. Eine weitere Beanstandung gab es hinsichtlich der tatsächlichen Verzinsung für Investoren und Unklarheiten bei den Finanzen seitens der Betreiber.

Fragen nach der juristischen Form, GmbH oder Genossenschaft und die Auswirkungen sind im Moment nicht beantwortet. Eine Gegenüberstellung wurde gewünscht. Der einstweilige Beschluss des Gemeinderates ergab nochmals eine eingehende Prüfung hinsichtlich der offenen Fragen.

Es gab zudem weitere Tagespunkte: Volker Heppler wurde im Amt des Abteilungskommandanten bestätig. Der stellvertretende Abteilungskommandanten Michael Fuß wurde neu gewählt. Der Gemeinderat stimmte beiden Wahlen der Feuerwehrkameraden einstimmig zu.

Neues Fahrzeug

Das derzeitige Löschfahrzeug der Abteilungswehr Bad Dürrheim ist 27 Jahre alt und zeigt zunehmend technische Mängel. Der Gemeinderat beschloss nach Prüfung einstimmig die Vergabe des Auftrags für die Ersatzbeschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs zu einer Gesamtsumme von 613 513 Euro. Zusätzlich ist die Beschaffung weiterer Ausrüstungsgegenstände erforderlich. Eine Fachförderung in Höhe von 96 000 Euro konnte erreicht werden. Das Fahrzeug wird voraussichtlich 2027 geliefert.

Zum Punkt Verschiedenes gab es folgende Informationen. In den Workshop Mobilitätskonzept werden Bürger nach dem Zufallsprinzip eingeladen. Es werden der Kernort und die Teilorte sowie gemischte Altersklassen berücksichtigt.

Am 29. Juni wird es zum neuen Wasserwerk einen „Tag der offenen Tür“ gebe, wozu die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. Außer dem offiziellen Teil gibt es Musik, Bewirtung und Informationen.