Jürgen Bootsmann mit einer seiner Puppen. Foto:  

Nach monatelanger Arbeit ist es geschafft: Der Hausener Jürgen Bootsmann und sein Mitstreiter Werner Kacheter haben Premiere mit dem Stück „Eisenhans“ .

Lange hat Jürgen Bootsmann aus Hausen mit seinem Mitstreiter Werner Kacheter darauf hingearbeitet: Am 2. November findet endlich die Premiere seines Figurentheaters im Hofgut Leo in Gresgen statt.

 

Nach seiner aktiven Lehrer-zeit hat Bootsmann selbst noch einmal die Schulbank gedrückt und in Bochum eine Ausbildung zum Figurentheaterspieler absolviert. 2000 Übungsstunden standen an bis zum Zertifikat.

Verbotener Wald

Als Erstlingswerk hat sich der Hausener ein spannendes Märchen der Gebrüder Grimm ausgesucht: „Eisenhans“. Darüber sagt der Figurenspieler: „Es war einmal ein König und eine Königin. Die waren zusammen mit ihrem Sohn Hänschen sehr, sehr glücklich. Aber in diesem Königreich gab es einen Wald, aus dem kam kein Jäger mehr zurück. Da erließ der König ein Verbot, den Wald jemals wieder zu betreten.“

Eine Geschichte, die alles hat, was eine spannende Aufführung braucht: Gut und Böse, Glück und Unglück, eine spannende Schlüssel-Szene, verschiedene Abenteuer und Prüfungen des Lebens sowie am Ende ein Showdown.

Figuren selbst geformt

Schon seit Frühjahr arbeiten Jürgen Bootsmann und Werner Kacheter auf diese erste Aufführung hin und haben die Figuren aus Ton selbst geformt. Dann musste er das Stück „Eisenhans“ noch so umschreiben, dass es auf seine kleine Bühne passt. Geprobt wird und wurde im Wohnzimmer in der Bergwerkstraße.

Sein Mitstreiter Kacheter aus Schopfheim kann auch Musik machen, seine Ehefrau hat Marionetten-Erfahrung. Die ganze Sache ließ sich also vielversprechend an. Vor Ostern war Bootsmann mit seinem Wohnmobil wiederum zum Figurentheater-Kolleg nach Bochum-Langendreer unterwegs, wo er bereits 500 Unterrichtsstunden absolviert hat. 2000 Stunden braucht es am Ende aber bis zum Figurentheater-Zertifikat.

Figuren entwerfen gehört dazu

Bildhauerei und Stimme, Kostüme und Figuren entwerfen gehört dazu, bis er ihnen Leben einhaucht, wie zur Premiere Anfang November. Doch wie ist er im Alter von 66 Jahren dazu gekommen, mit Handpuppen zu spielen? Vom Klischee des Kasperletheaters müsse man sich lösen, stellt Bootsmann klar. Der pensionierte Lehrer, der bis vor zwei Jahren an einer Schule in Muttenz in der Schweiz unterrichtete, sagt, dass das Theater ihn seit jeher fasziniert habe.

Theater als steter Begleiter

Auch während des Studiums in Hamburg wurde Theater gespielt. „Drei Jahre war ich Statist im Schauspielhaus“, führt Bootsmann aus.

„Die Sache hat mich die ganze Zeit begleitet.“ Im Wiesental nahm er zweimal am „Zeitsprung“ von Tanztheater-Macherin Pilar Buira in Tegernau-Schwand teil. Und letztlich sei auch sein Job als Lehrer ein gewisser Bühnenauftritt vor jungem Publikum, bei dem auch schon mal improvisiert werden müsse.

Jetzt also Figurentheater, weil er nicht allein auf der Bühne stehen will, wie er sagt. Seine neuen Komparsen sind der junge Prinz und der wilde Mann aus dem Moor. Bootsmann hat als Premierenstück den „Eisenhans“ der Brüder Grimm ausgewählt.

Ausdauer gezeigt

Monatelang hat Bootsmann daran gearbeitet, die Figuren aus Ton entstehen zu lassen. Schritt für Schritt hat er dabei Ausdauer gezeigt. Im Spätsommer war der „Eisenhans“ so weit einstudiert, dass die ersten Auftritte kommen können, wie nun die Premiere Anfang November im Hofgut Leo in Zell. Mit dem Märchen will der Hausener zudem zurück an die Schulen. Er hofft, dass Youtube und Instagram die Kinder nicht so weit verdorben haben, dass sie bei zeitlosen Storys nicht mehr mitfiebern können.

Termin: Sonntag, 2. November, 18 Uhr, Hofgut Leo, Gresgen.