Am Dienstag kommender Woche will der Gemeinderat über die Zukunft der fehleranfälligsten Pumpe Bisingens entscheiden.
Das Pumpwerk in Wessingen ist das wichtigste und zugleich fehleranfälligste in Bisingen. Seit die Teichkläranlage wegen verschärfter Grenzwerte nicht angeschlossen ist, muss eine Pumpe das Abwasser aus Wessingen und von der Burg Hohenzollern in die Kläranlage bei Steinhofen befördern. Dies verlangt der Technik einiges ab, denn das Wasser wird ungeklärt weitergeleitet – mit allem, was darin enthalten ist, von kleinen Ästen bis Toilettenpapier.
Pumpe ist eine Fehlkonstruktion
Rund 2,8 Millionen Kubikmeter hat die Anlage seit ihrer Inbetriebnahme 2014 befördert, nun scheint sie ihre Belastungsgrenze erreicht zu haben, zumal die Pumpe von Anfang an störanfällig war. Der Hersteller hat in den Jahren darauf zahlreiche Bauteile ausgetauscht.
Kurzum: Die Pumpe ihren Zweck leidlich gut erfüllt, ist aufgrund zahlreicher Störungen und Wartungsaufwands aber mehr Fehlkonstruktion als technische Glanzleistung. Kostenpunkt damals: rund 1,9 Millionen Euro für Stilllegung der Teichkläranlage und Neubau des Pumpwerks, abzüglich einer Förderung von 960 000 Euro. Inzwischen sind viele Anlagenkomponenten leistungs- und altersbedingt verschlissen, zudem werden einzelne Ersatzteile nicht mehr geliefert.
Gebaut wurde Pumpwerk im Jahr 2013
Der Zustand aktuell ist nicht auf Dauer tragbar und deshalb muss der Gemeinderat erneut Geld für das Pumpwerk in die Hand nehmen. Die Erneuerung ist deshalb kurzfristig erforderlich, heißt es. Dies bedeutet, dass die bestehende Anlage komplett ausgebaut und erneuert wird. Kostenpunkt: schätzungsweise 440 000 Euro. Die neuen Pumpen sollen wartungsärmer und gleichzeitig leistungsfähiger sein. Starten sollen die Bauarbeiten im Jahr 2026.
Gebaut wurde das Pumpwerk 2013 – der offizielle Spatenstich erfolgte erfolgte am 6. Mai 2013. 26 Jahre zuvor nahm die Gemeinde die Wessinger Klärteiche in Betrieb. Sie war damals die zweite Kläranlage dieser Art im Bereich des Regierungspräsidiums Tübingen – es war zu diesem Zeitpunkt eine moderne, zuverlässige und funktionstüchtige Einrichtung.
Konzept der Teichkläranlage ist verblüffend einfach
Das Konzept galt seinerzeit als modern und verblüffend einfach: Die Anlage kam mit wenig Technik aus, die Reinigung des Abwassers von Wessingen und Zimmern erledigten Bakterien auf natürlichem Wege und damit besonders günstig, wie es 1987 bei der Einweihung hieß. Mit der Zeit hat sich die Welt verändert: Die beiden Ortschaften sind gewachsen. Nicht nur, dass die Anzahl der Einwohner Wessingens und Zimmerns gestiegen ist, auch die Vorschriften des Umweltschutzes sind verschärft worden. Die Klärteiche stießen an ihre Leistungsgrenzen.
Planung für Kita Reute
Termin
Die nächste Sitzung des Bisinger Gemeinderats findet am Dienstag kommender Woche, 8. April, von 18 Uhr an im Saal des Feuerwehrhauses statt.
Themen
Auf der Tagesordnung steht neben der Bürgerfragestunde auch die Vergabe von Planungsleistungen für die Kita Reute und die Straßenbeleuchtung in Wessingen.