Im Gasthaus Ott ist das Public Viewing auch in diesem Jahr, trotz Corona, in vollem Gange. Foto: Merk

Die Fußball-Europameisterschaft ist in vollem Gange. Und auch in Villingen-Schwenningen macht sich das Fußball-Fieber wieder breit. Doch wie ist das mit dem Public Viewing eigentlich in diesem Jahr? Coronabedingt ist es auf jeden Fall ein bisschen anders als gewohnt.

VS-Villingen - Alle zwei Jahre, wenn ein großes Turnier ansteht, sei es die Europameisterschaft oder die Weltmeisterschaft, füllen sich die Stühle im Gasthaus Ott und im Irish Pub in der Färberstraße mit begeisterten Fußballfans. Doch die Corona-Pandemie macht es den Wirten in diesem Jahr nicht wirklich leicht. Zwar waren bei der ernüchternden 0:1-Niederlage der deutschen Mannschaft gegen Frankreich auch wieder einige Leute in den Gaststätten, doch von Fans, die sich vor Freude oder Trauer in den Armen liegen, kann in diesem Jahr nicht die Rede sein.

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Denn das EM-Fieber wird gesenkt von Corona-Tests und Kontaktbeschränkungen. "Wir machen das Public Viewing in diesem Jahr eben so, wie es im Moment geht – und das ist ganz anders als bei der vergangenen WM und EM", erzählt Michael Steiger, Inhaber der Irish Pubs in Villingen-Schwenningen. Denn die Kundenanzahl ist auch an den Tagen mit Public Viewing beschränkt – die Abstände müssen weiterhin eingehalten werden. Außerdem gilt die 3G-Regel. Für das kommende Spiel, Deutschland gegen Portugal am Samstagabend, seien schon viele Reservierungen beim Irish Pub in der Färberstraße eingegangen, wie der Gastronom auf Nachfrage erzählt.

Gerade wenn Deutschland spielt, seien die Leute "heiß"

Ähnlich sieht es im Gasthaus Ott aus. Auch hier gilt die 3G-Regel und die Anfragen für das zweite Vorrundenspiel sind ebenfalls unendlich. "Das Telefon läuft heiß, es klingelt pausenlos", freut sich Benni Bossert. Das Public Viewing im Gasthaus Ott habe sich im Vergleich zu den letzten Turnieren aber nicht wirklich geändert, so der Gastronom weiter. Zwar müsse man die Abstandsregeln und ähnliches einhalten, aber die Anzahl der TV-Geräte habe sich nicht verändert: "Bei uns ist eigentlich alles gleich. Klar können durch die Pandemie weniger Leute rein, aber gerade bei den Deutschland-Spielen sind die Leute heiß und rennen uns quasi die Bude ein. Deshalb ist die Stimmung eigentlich genauso gut wie immer."

Damit für das wichtige Spiel am Samstag noch mehr Fußballfans in das Gasthaus können, wird anders als am Dienstag der Bereich von den "normalen Gäste" auch noch geöffnet: "Da sind wir gerade noch am überlegen, ob wir eher zwei Leinwände aufhängen oder doch nochmal zwei Fernseher kaufen. Das entscheidet sich Samstagmorgen", sagt Benni Bossert augenzwinkernd. Auch für Leute, die spontan vorbeikommen wollen ist gesorgt: "Die Laufkundschaft, die einfach auf ein Bier vorbeikommen will, ist uns ebenfalls wichtig, weshalb man nicht jeden Tisch reservieren kann." Dass das Gasthaus Ott am Samstag voll sein wird, steht außer Frage. Nur hofft Benni Bossert, dass das nach dem Spiel genauso sein wird, denn nach dem Frankreich-Spiel sei das Ott ziemlich schnell wieder leer gewesen.

"Für Samstag habe ich ein gutes Gefühl. Hauptsächlich damit wir am Mittwoch ebenfalls wieder voll sind", sagt Bossert grinsend. Die Daumen dafür, dass Deutschland am Samstag gewinnt, sind jedenfalls gedrückt.