Aussagen widersprüchlich - Urteil im Brunner-Prozess erst Anfang September erwartet.

München - Wie passt das nur zusammen: Blind vor Hass soll er auf Dominik Brunner eingeprügelt, mit den Füßen gegen den Kopf des Wehrlosen am Boden getreten haben. Ehemalige Lehrer und Betreuer beschreiben am Montag vor dem Landgericht München I eine andere Seite von Markus S., der sich mit Sebastian L. wegen Mordes an dem Manager verantworten muss.

Ruhig, unauffällig und keineswegs aggressiv sei Markus S. gewesen, der als mutmaßlicher Haupttäter gilt. "Er war ein rundum unauffälliger Bub", erinnert sich seine Grundschullehrerin.

Auch die Angaben über das Opfer sind widersprüchlich. In einer am Montag verlesenen Vernehmung beschreibt Oskar Brunner, der Vater des Opfers, seinen Sohn als absolut fit und sehr sozial eingestellt. "Mein Sohn war kerngesund", wird der 80-Jährige zitiert. Sein Sohn sei einmal wöchentlich eineinhalb Stunden gejoggt und zweimal die Woche 1000 Meter gekrault. Nach bisherigen Berichten hatte der 50 Jahre alte Manager ein vergrößertes Herz und starb an Herzstillstand, nicht direkt an den 22 Verletzungen durch die Schläge und Tritte.

Die Urteilsverkündung in dem Mordprozess ist vom kommenden Donnerstag auf den 6. September verschoben worden. Die Jugendkammer wolle zusätzlich am 2., 4. und 24. August verhandeln, sagte der Vorsitzende Richter Reinhold Baier.