Dem Angeklagten wird vorgeworfen, zwei Brüder bedroht und auf den jüngeren mit einer Armbrust geschossen zu haben. (Archivbild) Foto: dpa/Stefan Puchner

Seit Dienstag wird vor dem Landgericht Ulm ein Prozess verhandelt, bei dem dem Angeklagten vorgeworfen wird, mit einer Armbrust auf seinen eigenen Bruder geschossen zu haben.

Weil er mit einer Armbrust auf seinen eigenen Bruder geschossen haben soll, muss sich ein Mann einem Prozess vor dem Landgericht Ulm stellen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 59-Jährigen vor, im September in seinem Elternhaus in Schlierbach (Kreis Göppingen) zwei Brüder bedroht und auf den jüngeren (55) geschossen und diesen dabei verletzt zu haben.

Zum Prozessauftakt am Dienstag ließ der 59-Jährige über seinen Verteidiger erklären: Er habe seine Brüder nur erschrecken wollen, nicht töten. Vor Gericht wurde nach der Erklärung ein Mitschnitt eines Anrufs bei der Polizei vorgespielt. In dem Telefonat kündigte der Angeklagte die Tat bei der Polizei an.

Längerer Streit war Angriff vorausgegangen

Vorausgegangen waren dem Angriff laut Ermittlungen schwierige familiäre Verhältnisse und ein längerer Streit über die Unterbringung der gemeinsamen, pflegebedürftigen Mutter der insgesamt vier Brüder. Die Mutter hatte zuletzt mit dem Angeklagten und dem vierten Bruder in dem Haus in Schlierbach gelebt.

Eskaliert ist die Auseinandersetzung der Staatsanwaltschaft zufolge auf dem Grundstück des Elternhauses. Demnach habe der Angeklagte seinen 55-jährigen und seinen 60-jährigen Bruder aufgefordert, das Gelände zu verlassen.

Während der Ältere der Aufforderung nachgekommen sei, habe der Jüngere Schutz im Haus gesucht. Dort habe der Angeklagte mit der Armbrust durch eine Glastür geschossen, hinter der sein jüngerer Bruder stand. Der 55-Jährige habe dabei unter anderem ein Hämatom erlitten.