Ein 53-Jähriger hat vor Gericht den Missbrauch zweier Mädchen gestanden Foto: dpa

Ein 53 Jahre alter Mann aus dem Kreis Böblingen muss sich vor dem Landgericht wegen sexuellen Missbrauchs zweier Mädchen verantworten.

Ein 53 Jahre alter Mann aus dem Kreis Böblingen muss sich vor dem Landgericht wegen sexuellen Missbrauchs zweier Mädchen verantworten.

Stuttgart- „Ich sage nichts.“ Der 53-jährige Mann, der sich vor dem Landgericht Stuttgart wegen schweren sexuellen Missbrauchs von zwei Mädchen zu verantworten hat, ist weit davon entfernt, reinen Tisch zu machen. Zuvor hatte ihm Cornelie Eßlinger-Graf, Vorsitzende Richterin der 4. Jugendschutzkammer, geraten, er möge gestehen, falls es etwas zu gestehen gebe. Dann müsse man die Mädchen nicht zu den sexuellen Übergriffen befragen und dann würde das Urteil milder ausfallen. Der Mann will davon nichts wissen – noch nicht.

Der Staatsanwalt wirft dem Busfahrer aus einer keinen Gemeinde im Kreis Böblingen vor, zwischen 2011 und 2013 die Tochter von befreundeten Nachbarn mindestens elfmal sexuell missbraucht zu haben. Immer in seiner Dachgeschosswohnung, wo ihn das Kind besucht hatte. Dort durfte die anfangs Neunjährige am Laptop des Angeklagten Spiele spielen. Offenbar haben die sexuellen Übergriffe im Laufe der Zeit an Intensität zugenommen.

Das Mädchen sagt tapfer aus

An einem Nachmittag soll der Vater zweier erwachsener Kinder mit dem Mädchen Mensch ärgere dich nicht gespielt haben. Dabei habe er den Würfel unter den Tisch fallen lassen. Das Kind musste ihn aufheben – der Angeklagte war untenherum nackt. Immer wieder soll er sich in Gegenwart des Kindes befriedigt haben. Später sei er immer zudringlicher geworden, so der Staatsanwalt. Im Jahr 2013 sei eine Freundin des Mädchen mit in der Wohnung gewesen. Auch hier soll es sexuelle Übergriffe gegeben haben. Just diese Freundin berichtete ihrem Vater davon. Im Oktober 2013 wurde der 53-Jährige festgenommen.

Bei der Polizei stellte er die Aussagen der Mädchen in Abrede. Nichts davon stimme. Im Prozess will er lediglich zu seinem Lebensweg Angaben machen. Der gelernte Bauschlosser und zuletzt Busfahrer war dreimal verheiratet und lebt seit mehreren Jahren allein.

Verteidiger Achim Wizemann erkennt, dass sich sein Mandant durch Schweigen schadet. In einer Pause gelingt es dem Anwalt, den 53-Jährigen umzustimmen, was ihm einen Strafrabatt einbringen wird. „Mein Mandant räumt die Taten ein. Er bedauert sein Tun sehr.“

Schließlich sagt das Mädchen aus. Die inzwischen Zwölfjährige erweist sich als sehr tapfer. Manchmal gehe es ihr nicht so gut, dann helfe die Psychologin. Aber meistens sei sie okay.