Zweieinhalb Jahre muss ein 29-jähriger Hechinger in die Psychiatrie, weil er es nicht verstehen wollte, dass eine junge Frau keine Lust auf eine Beziehung mit ihm hatte.
Hechingen - Abgewiesen hatte er sich gefühlt, dem Mädchen nachgestellt, diese mit tausenden von Textnachrichten bombardiert: "Schwere Nachstellung, Beleidigung und Bedrohung" sind die juristischen Vorwürfe. "Sie waren nicht Herr Ihrer Sinne", brachte es der Vorsitzende Richter am Montagnachmittag bei der Urteilsverkündung im Hechinger Landgericht auf den Punkt.
Unerwiderte Liebe sei ein Punkt gewesen. Hinzu seien Drogenkonsum und eine Psychose gekommen, kombiniert mit ADHS.
Tausende Textnachrichten
Die beiden jungen Leute waren sich anfangs sympathisch, der Mann hat auch einmal bei der Frau übernachtet – mehr ging nicht und mehr wollte sie auch nicht. "Das hat Sie im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnig gemacht", sagte der Richter. In der Folge schmierte der Angeklagte unzählige Male Stromkästen, Wände und Container im Zollernalbkreis mit Schmähungen gegen die junge Frau voll – jenseits jeden Anstands. Tausende Textnachrichten sendete er ihr, bedrohte und beleidigte sie aufs Übelste.
Das Gericht geht dennoch davon aus, dass der Mann kein schlechter Mensch sei. "Bei Ihnen hat es einen Schalter komplett umgelegt", sagte der Richter und fügte hinzu: "Wir sind überzeugt, dass Sie ein behandlungswürdiger Mensch sind." Es ginge nicht darum, den jungen Mann einfach nur in den Knast zu stecken. Eines machte der Jurist jedoch auch deutlich: "Wir wollen, dass die dunkle Seite in Ihnen ausgerottet wird."