Geplanter Bau des Bioenergiezentrums Bittelbronn Das "Bio-Energiezentrum" in Bittelbronn wird von den örtlichen Akteuren forciert, kaum dass das nur wenig entfernt geplante "Heinzelberg-Projekt" mit bürgerlichem Widerstand gerade noch rechtzeitig gestoppt werden konnte. Die massiven Proteste aus Henstetten, Bittelbronn und Weildorf, aber nicht zuletzt auch aus Wiesenstetten haben den Gemeinderat in Empfingen zur Einsicht gebracht. Jetzt zaubert eine neu gegründete Genossenschaft als Investor und künftiger Betreiber mit einer überdimensionierten Biogasanlage mit angegliederter Klärschlammtrocknung ein ähnlich gelagertes Projekt aus dem Hut. Und die der Genossenschaft zahlreich beigetretenen Bürger scheinen schlagartig nur noch die künftigen Profite ihrer Kapitaleinlagen zu sehen. Die berechtigten Protestargumente gegen das Empfinger Projekt scheinen schlagartig verflogen und vergessen zu sein. Dies ist nicht nur ein Höchstmaß an Unglaubwürdigkeit, wie sie so bisher nur aus der großen Politik bekannt ist. Nein, dieses Verhalten ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Und die Initiatoren scheinen dies nicht einmal wahrhaben zu wollen. Biogasanlagen sind im Grunde durchaus positiv zu sehen. Aber nur dann, wenn es dabei um die sinnvolle Verwertung von Abfallprodukten und Reststoffen aus der Landwirtschaft geht. Bei einem speziellen Anbau von Energiepflanzen wie Mais – hier auf 150 Hektar Fläche geplant – erfolgt eine Verdrängung der bisherigen Lebensmittelproduktion mit höchst problematischen Monokulturen. Dies ist keinesfalls "Bio" und schon gar nicht zukunftsträchtig, sondern viel eher die Eröffnung eines neuen Irrweges und bringt uns in der Energiepolitik nicht wirklich weiter. Auch wenn der erste Anschein noch so positiv erscheint. Die ebenfalls geplante Klärschlammtrocknung wäre für die Betreiber-Genossenschaft nicht mehr als ein willkommener Lückenfüller für die Abwärmenutzung im Sommer. Damit ließen sich die Einspeisevergütungen für den Strom optimieren. Das ist das wahre Interesse. Ich gehe davon aus, dass die Protestargumente der Wiesenstetter Bürger gegen das "Heinzelberg-Projekt“ auf das jetzt geplante "Bio-Energiezentrum" in Bittelbronn übertragbar sind. Der Gemeinderat von Empfingen hat dies verstanden. Aus Wiesenstetter Sicht bleiben die berechtigte Hoffnung und die Forderung, dass auch der Gemeinderat von Haigerloch die gebotene Einsicht zeigt und das Projekt rasch stoppt. Es würde schließlich vollkommen ausreichen, das städtische Standort-Grundstück der Genossenschaft nicht zur Verfügung zu stellen. Klaus Lachenmaier Wiesenstetten