Die Traktoren formierten sich so, dass die Grenzen und damit die Dimensionen des Gebiets deutlich wurden. Foto: erinnerungenvonoben/Ismael Vaquera

Dieses Zeichen des Protests war unübersehbar und ziemlich laut: Am Freitagabend trafen sich rund 100 Landwirte auf der Gemarkung des höchst umstrittenen geplanten regionalen Gewerbegebiets der Stadt Sulz. Dabei gab es deutliche Unmutsbekundungen.

Sulz-Bergfelden - Einen großen Auflauf an Traktoren gibt es ja öfters mal bei Liebhaber-Treffen. Dass am Freitagabend auf der Fläche des geplanten Gewerbegebiets in Bergfelden so eine gewaltige Menge an Traktoren zusammengekommen ist, hatte aber einen völlig anderen und aus Sicht der Landwirte deutlich weniger erfreulichen Grund.

Dimensionen des Gebiets deutlich gemacht

Im Laufe der vergangenen Woche war zu einem Protest gegen das regionale Gewerbegebiet der Stadt Sulz aufgerufen worden. Der Aufruf wurde über Whatsapp und die sozialen Medien dutzendfach geteilt – mit Erfolg. 95 Fahrzeuge wurden angemeldet, am Freitagabend erschienen nach einer ersten Einschätzung sogar mehr. Zunächst wurden die Teilnehmerzahl auf rund 100 geschätzt, später waren es dann sogar unfassbare rund 250 Teilnehmer. Die Kennzeichen zeugten von einem großen Einzugsgebiet.

Mitorganisatorin Lisa Hezel ist vor Ort überwältigt. Mit diesem Ansturm habe man nicht gerechnet, freut sie sich über den enormen Zuspruch. Die Traktoren formierten sich so, dass die Grenzen und damit die Dimensionen des Gebiets deutlich wurden. Mit dem Einsetzen der Dämmerung, so die Planung, soll eine Luftaufnahme der beleuchteten Fahrzeuge das Ganze dokumentieren. Die Polizei schaute zu Beginn nach dem Rechten.

Gewerbegebiet ist schon lange ein Streitpunkt

Die Aktion zeige zum einen, wie groß die Fläche, aber auch wie groß das Interesse der Bürger ist, so Hezel. Denn es waren nicht nur Landwirte mit ihren Traktoren, sondern auch viele Radfahrer und weitere Bürger vor Ort. "Landwirtschaft geht eben nur mit Land", verdeutlicht Hezel die Sorge der Demonstrierenden über den großen Flächenverbrauch.

Das Gewerbegebiet ist schon lange ein Streitpunkt. Zuletzt wurde entlang der Flächen ein symbolisches Kreuz aufgestellt und Plakate mit Unmutsbekundungen gegen den Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber aufgehängt.

Die Landwirte fühlen sich ungerecht behandelt und argumentieren mit der Qualität der Böden und Äcker im Gebiet, welche durch Ausgleichsflächen nicht zu ersetzen sei.