Beschäftigte des Finanzamts Calw haben in dieser Woche demonstriert. Foto: DSTG Landesverband Baden-Württemberg

Beschäftigte des Finanzamts Calw sind in dieser Woche auf die Straße gegangen, um die Blockadehaltung der öffentlichen Arbeitgeber in der aktuellen Tarifrunde anzuprangern. Das geht aus einer Pressemitteilung der Deutsche Steuergewerkschaft (DSTG) hervor.

Calw - Der örtliche Verband hatte zu einer Kundgebung unter dem Motto "Auch wir sind systemrelevant" aufgerufen. Die Teilnehmer machten dabei ihrem Ärger darüber Luft, dass die Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Gewerkschaftsforderung von fünf Prozent als illusorisch bezeichneten, im Gegenzug aber auch nicht bereit waren, mit einem Angebot in die Verhandlungen zu starten.

Verweis auf Hessen

Der Vorsitzende des DSTG-Ortsverbands Calw, Jörg Feuerbacher, brachte es auf den Punkt: "Wir fordern ein Tarifergebnis, dass die deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten (4,1 Prozent) berücksichtigt." Alles andere sei nicht zu akzeptieren, sagte Feuerbacher und verwies auf Hessen, wo mittlerweile immerhin ein Abschluss in Höhe von vier Prozent erzielt wurde. Vor diesem Hintergrund mahnte der Vorsitzende, die Beschäftigten, die seit Jahren schon unter erheblichem Personalmangel zu leiden hätten und durch die Pandemie noch Zusatzaufgaben zu bewältigen haben, "erwarten jetzt echte Wertschätzung und nicht nur schöne Worte".

Kai Rosenberger, der Vorsitzende des BBW – Beamtenbund Tarifunion (BBW), wurde noch deutlicher: Nach den wiederkehrenden Lippenbekenntnissen während der Pandemie sei es jetzt an der Zeit, dass die öffentlichen Arbeitgeber "endlich ihr Personal nicht mehr als teuersten Haushaltsposten, sondern als wertvollste Ressource begreifen". Im Übrigen mache es auch keinen Sinn, den Personalmangel zu beklagen, gleichzeitig aber bei einer angemessenen Bezahlung für attraktive Arbeitsplätze zu knausern, sagte Rosenberger.

Die nächste Verhandlungsrunde steht am 1. und 2. November an.