Der SPD-Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch (Mitte) hat sich mit Vertretern der Bürgerinitiative Waldhof getroffen und ist dieser beigetreten. Foto: Herth

Gegen das geplante Übungsgelände für KSK-Fallschirmspringer samt Landebahn zwischen Geislingen und Rosenfeld wehrt sich die Bürgerinitiative Waldhof, die nun ein prominentes Mitglied mehr hat. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch hat am Montag die Gruppe um Landwirt Tobias Vötsch besucht, an dessen Hof das Gelände angrenzt, und ist der Initiative beigetreten.

Geislingen - "Ich habe in den vergangenen Wochen mit Bürgermeistern gesprochen, Briefe geschrieben und irgendwie versucht, an Informationen zu kommen", berichtete der Abgeordnete: "Leider sind dabei mehr Fragen als Antworten entstanden."

Zu wenig Informationen

Unter dem Problem litten auch die Mitglieder der Bürgerinitiative. Was auf der Domäne Waldhof konkret geplant sei und wie das umgesetzt werde, sei völlig unklar. So könnte die Kreisstraße verlegt werden, was weitere Flächen in Anspruch nehmen würde. Der hervorragende Boden, der bislang landwirtschaftlich genutzt wird, würde voraussichtlich zerstört. Und auch wie und wie häufig das Kommando Spezialkräfte und die US-Army auf dem Gelände üben und was das für die Umgebung bedeuten würde, sei zum jetzigen Stand schleierhaft. "Mir ist wichtig, dass die Bundeswehr üben kann", betont der SPD-Politiker aus Sigmaringen: "Nur frage ich mich, ob es in unserem großen Bundesland dafür nicht geeignetere Flächen gibt. Bei uns würde man landwirtschaftlich wertvollen Boden zerstören und sehr wahrscheinlich die Leute in der Umgebung beeinträchtigen." (Unmut über Waldhof-Portal - Staatsministerium wendet sich gegen Kritik)

"Landesregierung macht es sich einfach"

Fraglich sei für ihn, wie die Wahl jetzt ausgerechnet auf die Domäne Waldhof fallen könne. Die Fläche sei in dem Auswahlprozess der vergangenen Jahre nie in die engere Auswahl gekommen. Die Landesregierung, die ein Übungsgelände für das KSK finden muss, mache es sich hier wohl einfach, vermuten Mesarosch und die Bürgerinitiative. Die Domäne Waldhof sei eben schon in Landesbesitz. Doch Eigentum verpflichte. "Solche schwerwiegenden Eingriffe muss die Landesregierung zusammen mit uns hier vor Ort entscheiden", fordert Mesarosch. Stattdessen informiere das Land die Leute im Zollernalbkreis kaum. Echte Beteiligung solle gar nicht erst stattfinden. 

SPD stellt "Kleine Anfrage" im Landtag

Beim Treffen mit der Bürgerinitiative versprach der Abgeordnete Unterstützung. Er war mit dem Balinger SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Joke Herth gekommen und hatte sich zuvor mit dem Chef der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Stoch, kurzgeschlossen. Geplant sei eine sogenannten "Kleine Anfrage" die die SPD im Landtag stellen wolle. Die Landesregierung sei gesetzlich verpflichtet, darauf zu antworten, wovon man sich mehr Informationen erhoffe.

Mesarosch trat der Bürgerinitiative am Montag selbst bei: "Wir wollen mitentscheiden, was in unserer Heimat passiert. Dabei will ich die Leute um Geislingen und Rosenfeld unterstützen."