Bei der Jubiläumsfeier "25 Jahre Nachsorgeklinik Tannheim" sorgt die Band Royal Groovin für hochklassige musikalische Unterhaltung. Foto: Schimkat

"Hier ist es einfach schön." Ein zehnjähriges Mädchen, das mit seinen Eltern und den beiden jüngeren Geschwistern gegen Ende der großen Jubiläumsfeier der Nachsorgeklinik Tannheim von Sonja Faber-Schrecklein auf der Bühne der Neuen Tonhalle interviewt wurde, sagte es knapp und klar. Sie habe ein neues Herz bekommen und es gehe ihr gut.

VS-Villingen/Tannheim - Mit diesen Worten hatte sie alles ausgedrückt, was zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die an Krebs, Mukoviszidose und Herzerkrankungen leiden, bei ihrem oft mehrmaligem Aufenthalt in der Nachsorgeklinik Tannheim empfunden hatten und wo sie neuen Lebensmut und frische Kraft in idyllischer Natur und bei kompetenter und liebenswürdiger Betreuung tanken konnten.

Dahinter stehen ein riesiger Kraftakt, das Herz der Nachsorgeklinik, Geschäftsführer Roland Wehrle, Gründer der Klinik, und Thomas Müller, Geschäftsführer an seiner Seite, und viele großzügige Unterstützer, die seit mehr als 25 Jahren mit zum Teil Millionen-Spenden bis heute dafür sorgen, dass diese Nachsorgeklinik gebaut und permanent erweitert werden konnte.

Dorf am Rande von Tannheim

Es entstand ein richtiges Dorf am Rande von Tannheim, ein Dorf, dass sich trotz riesiger Anfangsschwierigkeiten permanent weiter entwickelte, dank aller Unterstützer, die an dieses Konzept glaubten und nie mit ihrer Hilfe nachließen.

Martin Schmitt und Cacau mit dabei

Da war es nur richtig und wichtig, dass die Nachsorgeklinik ihr 25-jähriges Bestehen am Samstag in der Neuen Tonhalle in Villingen feierte, zusammen mit Prominenten aus der Politik, Sportlern wie Skispringer Martin Schmitt und Cacau, ehemaliger Top-Fußballer des VfB Stuttgart, nur einige der vielen Unterstützer, die immer an die Klinik glaubten. Aber auch Mitarbeiter und Helfer sowie Patienten der Nachsorgeklinik waren eingeladen zu diesem großartigen Fest.

Wehrle holt Millionen Euro an Spenden herein

Bürgermeister Detlev Bührer, Landrat Sven Hinterseh und Anja Keller, Ortsvorsteherin von Tannheim, sprachen von einem Leuchtturm in der Region und Bührer setzte noch einen drauf, indem er betonte, wenn Wehrle anrief, wusste er, dass es anstrengend wird. Allerdings ging es allen Behörden, Firmen so, denn Wehrle war hartnäckig, er ist es immer noch, und nur so konnte diese Oase für kranke Kinder, Jugendliche und ihre Familien entstehen und sich weiterentwickeln.

Wie sonst hätte Wehrle insgesamt mehr als 63 Millionen Euro an Spenden und Zuschüsse einnehmen können. Ein Politiker nannte ihn einmal den "größten Bettler vor dem Herrn". Das muss man sein und über solchen Bemerkungen drüber stehen, das zeigt das große Herz von Wehrle.

Die Männer der ersten Stunde

Der ehemalige Minister Gerhard Mayer-Vorfelder, Dietrich Niethammer, Roland Wehrle und natürlich Klaus Jürgen Wussow alias Professor Brinkmann, sie hatten den Mut und den Glauben an dieses Haus am Rande von Tannheim. Wehrle blickte auf die Anfänge zurück, als er, die damalige Ortsvorsteherin Helga Eilts und Klaus-Jürgen Wussow auf dem Acker standen, weit und breit nichts außer Natur und Wussow sagte: "Und hier kommt die Nachsorgeklinik hin." "Niemand wagte, einem Klaus Jürgen Wussow alias Professor Brinkmann zu widersprechen", meinte Wehrle trocken.

Wussow hielt Wort und engagierte sich, ebenso wie die anderen Männer der ersten Stunde, unermüdlich. Er nutzte seine Strahlkraft und Prominenz für etwas Hoffnung und Sonne im Herzen vieler erkrankter Menschen, die nach Tannheim kamen. Am 9. Dezember 1990 wurde die Stiftung Klaus-Jürgen Wussow gegründet, am 6. Juli 1995 war der Spatenstich, im Juli 1996 die Grundsteinlegung, der Grundstein für ein Erfolgskonzept, das bis heute Gültigkeit hat.

Das Fest

Die Band Royal Groovin sorgte für die exzellente musikalische Begleitung des Jubiläums. Ihr Gründer, Seine Hoheit Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern, griff zu später Stunde selbst zum Saxofon, ein Highlight.

Aguska Mnich und Patrick Bäurer, demonstrierten ihr Können im Freestyle-Fußball auf der Bühne, da mussten Cacau und Martin Schmitt nachlegen, was sie mit Bravour taten.

Es gab viele Ehrungen, auch verdienter Mitarbeiter der Klink, ein festliches Menü, gekonnte Moderation von Sonja Faber-Schrecklein und Talk-Runden mit Prominenz aus der Politik und Sportwelt.