Gut gelaunt kam der 62-Jährige eine Dreiviertelstunde vor Showbeginn und nahm sich draußen in der Kälte bei drei Grad viel Zeit für seine Fans. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie vom grünen Teppich. Foto: Peter Petsch

Liebe, Lianen und atemberaubende Akrobatik: Mit vielen Promis, darunter Weltstar Phil Collins, Andrea Sawatzki, Alessandra Pocher, Mia Gray und andere, feierte Disneys ­Urwald-Show am Donnerstagabend eine ­stürmische Stuttgart-Premiere im Apollo-Theater, als sei der König des Dschungels endlich zu Hause gelandet.

Stuttgart - „Uaaaaaahhhhh!“ Der Tarzan-Schrei ist angekommen und hat für einen Riesenjubel gesorgt. Liebe, Lianen und atemberaubende Akrobatik: Mit vielen Promis, darunter Weltstar Phil Collins, feierte Disneys Urwald-Show am Donnerstagabend eine stürmische Stuttgart-Premiere im Apollo-Theater, als sei der König des Dschungels endlich zu Hause gelandet. Als Reverenz an die Schwaben haben die Musicalmacher zwei landestypische Sätze in die klassische Story eingebaut. Wie spricht man in der Welt der Gorillas? „Heilix Blechle“ – und: „’s Äffle isch heut nit dahoim.“

Phil Collins wird die Sätze nicht verstanden haben. Gut gelaunt kam der 62-Jährige eine Dreiviertelstunde vor Showbeginn und nahm sich draußen in der Kälte bei drei Grad viel Zeit für seine Fans – es waren vor allem junge Mädchen –, die nicht auf der Vip-Liste standen. Eifrig gab der Brite Autogramme und ließ sich geduldig fotografieren. Bereits am Vorabend zur Vorpremiere war der Komponist des Musicals zum Schlussapplaus auf der Bühne erschienen und hatte Stuttgart für die große Begeisterung gedankt und dafür, „dass ihr diese Stadt für unsere Show öffnet“. 

Dass sich der weltberühmte Sänger so viel Zeit für die Fans nahm, wunderte die Schauspielerin Andrea Sawatzki nicht. „Das entspricht genau dem Bild, das ich von ihm habe“, sagte sie. Über Jahrzehnte habe Phil Collins sie „musikalisch begleitet“. Der Frage eines Boulevard-TV-Magazins, ob sie sich auf den gut gebauten Tarzan freue, der in der Show meist nur einen Lendenschurz trägt, wich sie aus. „Jetzt will ich mal sehen, wie gut er singen kann“, antwortete sie und verriet, dass sie gerade an dem Drehbuch für die Verfilmung ihres ersten Romans arbeite.

Model und DJane Giulia Siegel bekannte sich da offener zu ihren optischen Erwartungen. „Der Stuttgarter Tarzan hat einen Traumkörper“, schwärmte sie und fügte rasch hinzu: „Die Bauchmuskeln sind aber aufgemalt.“ 

Wo einst das Filderkraut wuchs, entfaltet nun der Dschungel seine ganze Pracht. Für Tarzans Urwald war der rote Teppich vor dem Apollo-Theater grün. Es war ein kräftiges Grün für das 2006 am Broadway uraufgeführte Musical „Tarzan“ – doch auf der Bühne knallt die Farbenwucht der Kulissen und der Kostüme erst richtig rein. Über den Köpfen der Zuschauer schweben halbnackte Affenmänner. Es ist eine wahre Freude, wie die Ensemblemitglieder in luftiger Höhe hin- und herschwingen.

Und Tarzan beweist sehr bald seiner Jane allein mit Körpersprache und Gesten, dass es für die große Liebe keiner Worte bedarf. Das Musical zielt aber nicht nur aufs Herz, es ist auch ein Plädoyer für die Familienbande, für Tiere, die „niemals so brutal sind wie der Mensch in seiner Habgier“, wie Janes Vater auf der Bühne feststellt.

Die erste Buchausgabe über den Sohn eines Lords bei den Affen erschien vor gut 100 Jahren. Die Geschichte hat die Fantasie von Generationen beflügelt. Da gerät auch eine heutige Bestsellerautorin ins Schwärmen. „Dass sich Jane in Tarzan verliebt, mag zunächst mal körperlich sein“, sagt Premierengast Gaby Hauptmann, gerade von einer Pferdesafari in Südafrika zurückgekehrt, „ich kann mir vorstellen, wie phänomenal er nach all den weißhäutigen und schmalbrüstigen Engländern auf Jane wirkt.“ Doch was sich daraus entwickelt, ist für die Autorin vom Bodensee „der Knaller – sie traut sich, einen menschlichen Affen ins puritanische England mitzubringen“. Solche Storys mag die Gaby Hauptmann – wenn die große Liebe siegt!

Als „Jane-Double“ erschien Travestiestar Frl. Wommy Wonder, um Tarzan am Premierenabend „in ernsthafte moralische Konflikte zu bringen“. Wie das persönliche Verhältnis von Wommy zum Urwald-Helden ist? „Ich hätte gern eins“, antwortete das Fräulein angesichts des gut gebauten, aus Italien stammenden Tarzan-Darstellers Gian Marco Schiaretti. Wommy begeistert: „Männer, die sich von Liane zu Liane schwingen, um ihre Herzdame zu retten, haben schon per se mein Herz erobert.“ 

Schon seit Kinderjahren ist Playmate und Model Mia Gray ein Tarzan-Fan: „Früher habe ich mir etliche Versionen davon im Fernsehen angeschaut.“ Sie kam im Urwald-Look mit einem kleinen Äffle und wurde ganz träumerisch: „Manchmal wäre es nicht schlecht, Jane zu sein. Einfach sorglos in der Natur im Dschungel leben, ohne die ganzen Großstadtaffen, die einem das Leben schwer machen.“

Wen sie mit „Großstadtaffen“ meint? Doch nicht etwa die vielen Promis, die bei der „Tarzan“-Premiere über den grünen Teppich schritten? Fünf Jahre lief die Urwald-Show in Hamburg . Nach der Begeisterung im Norden ist auch in Stuttgart das Interesse groß an einer der teuersten Shows, die jemals im SI-Centrum ausgeführt worden ist und die zwei Jahre bleiben soll.

Der Modedesigner Tobias Siewert geriet ins Schwärmen: „Bei dem Musical ist nicht nur die Musik faszinierend und stimmig von Anfang bis Ende, sondern es faszinieren auch die akrobatische Leistungen der Tänzer – man fühlt sich für zweieinhalb Stunden wirklich mitten im Dschungel!“

Gesehen: Moderator Frank Elstner mit Familie, Model Alessandra Pocher, Sternekoch Frank Öhler, Moderator Jochen Bendel, Musicalstar Kevin Tarte, Schönheitschirurg Werner Mang, Sänger Travor Jackson , Sportlerin Regina Halmich, die SchauspielerRichy Müller, Heinz Hönig u.v.a.